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von mariob » Do 02.08.12 22:33
Hi,
zuerst solltest du dich entscheiden, ob du richtiges Tuning (ich meine nicht Blinker tauschen, sondern ernsthaften Materialabtrag) betreiben willst, oder den Kopf lieber zum Motorenbauer bringst.
Für 2. kann der dir das Ding prima revidieren und wenn er ihn um 0,2-0,3mm plant, wird er auch gleich dicht.
Für 1. muss hingegen richtig Alu fliegen. Los gehts an der Drosselklappe, die lässt sich bis etwa 45mm aufdrehen (mein 1.1er fuhr auch schonmal eine 52er von einer TL 1000, für den 1.4er dürfen es sicher auch 55mm sein). Weiter geht es mit einer aufgeweiteten Ansaugspinne (da waren beim 1.1er noch ca. 2mm Wand von der 1.4er Spinne übrig) und rein in den Kopf. Hier kann man beim 1.4er auf etwa 33mm an der Dichtläche Kopf-Ansaugspinne gehen. Dann kommt ein formvollendeter und nicht zu glatter Kanal zum 3-Winkel-Ventilsitz und den Ventilen ohne hässliche Kante an der Dichtfläche. Die werden natürlich bei der Gelegenheit gleich komplett poliert, damit sie sauber und kühl bleiben. Genau deswegen werden auch die Auslasskanäle (die vom Durchmesser nicht viel größer werden müssen) auf Hochglanz gebracht. Dann kann man noch die Brennraumform etwas verschönern und DANACH geht das Ding zum Planen. Wenn sich an der Verdichtung wirklich etwas ändern soll, ist es hier aber mit 0,2-0,3mm nicht getan. Ich fahre aktuell mit 1,7mm herum und ärgere mich, daß ich so vorsichtig war...
Für ernsthaft erhöhte Verdichtung sollte man allerdings Zugriff auf das Zündkennfeld haben und über E85 im Tank nachdenken. Auch Veränderungen am Füllungsgrad machen sich mit einer entsprechenden Steuerung einfacher als mit Druck und Düsentausch. (damit kommt man aber für den Anfang durchaus hin, die Bosch-Steuerung lässt sich recht gut verbiegen) Eine Multipoint-Benzinpumpe ist aber in jedem Fall sehr empfehlenswert, damit man den Druckregler nach belieben verdrehen kann. (bei Bosch sehr einfach zu modifizieren, bei MM gar ab Werk einstellbar) Generell liefert eine kleinere Düse mit höherem Druck bessere Ergebnisse als eine größere Düse mit weniger Druck - und ausreichend große Düsen für einen gemachten 1.4er bei Seriendruck dürfte es auch gar nicht geben.
Zu Nocken kann ich am TU nicht allzu viel sagen, meine Motoren liefen mit Seriennocken auch bei höheren Drehzahlen recht kernig. Um da aber überhaupt hinzukommen, muss man kräftig Gewicht am Ventiltrieb einsparen und/oder härtere Federn nehmen. Der vorletzte 1.1er drehte mit Federn vom XSI (die untere Aufnahme im Kopf muss umgebaut werden, dazu gibt es bedrehte Monopoint-Federteller) bis 8200, der jetzige Motor läuft trotz erheblich leichterer Federteller und Ventile nur bis irgendwo in den Bereich 7700-7800. (allerdings mit normalen Federn und ohne zusätzliche Unterlegscheiben - der sollte einfach nur sparsam werden)
Gruß, Mario
106 Sergio Taccini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.x, 150000km,
E85
Jet Force 125 EFI, 125cm³,
E85
106 Rallye, 1294cm³, 225000km,