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von SteffenD » Sa 16.10.10 10:59
Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich auch mal meine Erfahrungen zum Thema "Service bei Peugoet" los werden. Dazu ganz kurz: ich fahre einen 307, BJ 2002 und habe ihn gebraucht 2006 gekauft. Der Wagen ist zu dem Zeitpunkt knapp 54Tkm gelaufen.
Nach genau einem Jahr ist dann natürlich die Gebrauchtwagengarantie abgelaufen und ich muss sagen, ich habe die Garantiezeit gut ausgenutzt. Von Vorteil war dabei, dass ein sehr guter Freund von mir in der Werkstatt als Mechaniker gearbeitet hat. Dadurch konnte ich dann doch eins, zwei Vorteile ergattern. Leider ist dann mein Freund nach einem knappen jahr mit der Ausbildung feritg geworden und zum bund gegangen.
Eine Woche nach Ablauf der Garantie hatte ich dann wieder einen Termin in der Werkstatt, weil die nächste große Inspektion anstand. Ich muss dazu sagen: ich wollte den Termin schon früher haben aber die Werkstatt hatte nichts mehr frei. Auf jeden Fall habe ich den Wagen abgegeben und sollte ihn Abends wieder abholen als plötzlich das Telefon klingelte. Mir wurde dann gesagt, dass die Zylinderkopfdichtung kaputt ist und gewechselt werden müsse. Den Kostenpunkt dafür weis ich garnicht mehr genau aber es war auf jeden Fall ok. ich hatte dann zugesagt, die Reparatur machen zu lassen, als ein paar Stunden später wieder das Telefon klingelte: ich solle doch bitte mal in die Werkstatt kommen. Gesagt, getan. Als ich dort ankam, sagte mir dann der "Meister", dass 2 Ventile verbogen sind und der erste Zylinder gegen die Vetile geschlagen ist. Ich dachte, ich fall aus allen Wolken. Kostenvoranschlag für die Reparatur war auch schon gedruckt: 2500€ OHNE Zylinderkopfdichtung. Direkt neben mir stand dann auch schon der Verkaufsleiter und meinte so: "Naja, das ist natürlich ärgerlich aber da können wir ja nun nichts für. Passen Sie auf, ich mache ihnen ein super Angebot: Ich gebe ihnen für den Wagen noch 1000€, ich muss ja die Reparaturkosten abziehen, und dann suchen Sie sich hier einfach einen neuen Wagen aus." Der Vollständigkeit halber. ich habe den Wagen 1 Jahr voher für 8000€ gekauft und damals bar bezahlt!
Natürlich habe ich dann zum Meister gemeint, dass da ja wohl ein unding ist und ob man nicht was mit Kulanz machen könne, da ja erst vor einer Woche die Garantie abgelaufen ist. Was sagt der "Meister" zu mir? "Ja also da können wir ganrnichts mit über Garantie oder Kulanz machen, denn immerhin ist das ja Ihr verschulden. Den haben Sie längere Zeit bei viel zu hohen Drehzahlen gefahren."
So und nun mal ohne Scheiß: hat der sie noch alle? Ich dachte echt, der will mich veralbern. So einen riesen Quatsch habe ich echt noch nie gehört. Wie kann so ein Vollpfosten KfZ-Meister werden? ich verstehe es bis heute nicht...
Na gut, dachte ich mir: Schreibst du Peugeot Deutschland einen Brief. Die werden ja sicherlich an der Zufriedenheit ihrer Kunden interessiert sein. Als Antwort habe ich erhalten: "Sehr geehrter Herr bla bla bla,... eine defekte Zylinderkopfdichtung ist natürlich immer ärgerlich und wir bedauern, dass es Sie bereits nach so kurzer Zeit getroffen hat. Leider ist es uns aber nicht möglich, eine Kulanz zu geben, da es sich bei einer Zylinderkopfdichtung um ein Verschleißteil handelt." Von den defekten Ventilen, dem kaputten Zylinder und der abgelaufenen Garantie: KEIN WORT.
Ich habe mich 2 Wochen lang nach Alternativen umgesehen und habe dann den Wagen mit 'nem Trailer von der Werkstatt abgeholt. Der Verkaufsleiter war darüber so sauer, dass er den Meister angewiesen hat, mir die Teile in den Kofferraum zu packen. Aber doch bitte ohne die kisten (kein Witz!). Also haben sie die Kofferraumklappe aufgemacht, mir alle Einzelteile in den kofferraum gekippt und wieder zu gemacht. Den Wagen haben sie mitten auf den Hof gerollt und gut war. ich habe den Wagen dann zu einer freien Werkstatt gebracht und den Motor in einer separaten Firma instand setzen lassen. Kostenpunkt für die Motoreninstandsetzung + neuer Zylinderkopfdichtung: 1054€ + 300€, die ich bei Peugeot für das Auseinander nehmen des Motors zahlen musste.
Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber mit Service und der "Zufriedenheit des Kunden" hat das nichts zu tun. Sicherlich sind das Kosten, die in erster Linie ich zu tragen habe aber die Frechheit und Dreistigkeit, mit der da gearbeitet wird, hat das Fass maßlos zum überlaufen gebracht.
Fazit: Mit dem Wagen bin ich trotzdem sehr zufrieden. Er hatte ansonsten nie große Schäden oder Mängel. Aber was den Service und die Kundenabwicklung bei Peugeot angeht: NIE WIEDER.
Mitlerweile bin ich Diplomingenieur bei einem deutschen Automobilhersteller und ich muss sagen: Die Philosophie, wie man dort mit Kunden umgeht, ist eine deutlich andere.
Es geht nicht darum, dass ein Auto kaputt geht und dadurch Kosten enstehen! Das ist nunmal so und damit muss man rechnen. Aber es wird anders mit dem Kunden umgegangen!