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von CaliforniaPug » Di 31.08.10 11:18
Das hat nichts mit trollen zu tun, er hat schon nicht unrecht - leider. Natürlich rechtfertigt ein Mittelspurschleicher keine verbotenen oder gefährdenden Maneuver und auch wenn das hier wohl die wenigsten tun, die Satire haben wir uns alle verdient.
Hilfreich ist wohl wirklich nur konsequent den Finger in die Wunde zu legen und sich bei den zuständigen Behörden (Polizei, Gemeinde, Straßenverkehrsämter, usw.) zu beschweren und auf den Misstand hinzuweisen. Klar ist es für die Polizei schwierig dieses Vergehen zu ahnden, aber es kann nicht zu viel von ihnen verlangt sein, die Fälle, die sich nicht ihrer Kenntnis entziehen entsprechend zu behandeln.
Aus den Niederlanden kommt übrigens eine recht interessante Erkenntnis: auf dieses Land bezogen scheint es so, dass 2/3 aller Unfälle mit Schwerverletzten und/oder tödlichem Ausgang, bei denen die stigmatisierten Fahrergruppe zwischen 18 und 25 zumindest den größten Teil der Schuld trägt, aus unerwartetem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer resultiert (ob auslösend, fahrlässig, formal schuldhaft oder nicht ist hier erstmal egal - gemeint sind eben solche Sachen wie ohne objektiven Grund langsam zu fahren und somit gefährliche Überholmaneuver zu "provozieren"). Pikant dabei ist, dass diese "anderen Verkehrsteilnehmer" zu 50% aus der Gruppe der über 65-Jährigen stammt (was signifikant ist, da das nur 15% der Bevölkerung sind und außerdem, was hierzulande immer gerne "herausgerechnet" wird, ist die gefahrene Zahl Kilometer pro Kopf massiv geringer als bei den anderen demographischen Gruppen).
Irgendwie deckt sich das auch mit meinen persönlichen Eindrücken: Opa schleicht mit 70 über die Landstraße, weil er körperlich und evtl. auch geistig eigentlich nicht mehr Autofahren sollte, junger Erwachsener kommt mit 120 an, hängt ne Weile ungeduldig hinter dem Silberfuchs und überholt an einer denkbar ungünstigen Stelle, übersieht dabei den Gegenverkehr/Baum/Fußgänger und der Rest ist ein Fall für die Feuerwehr. Klar, der 20-Jährige ist Schuld, keine Frage. In der Statistik taucht aber nicht auf, dass der alte Herr geschlichen ist und, wenn er 100 gefahren wäre (das Prinzip "schnelleren Verkehr vorbeilassen, egal ob ich nur langsam fahren kann/will oder ob der einfach zu schnell fährt" scheint in Europa irgendwie noch nicht angekommen zu sein, in den USA gehört das zum guten Ton. Löst so einige Probleme, bevor sie überhaupt entstehen), so wie man es erwarten sollte, es wahrscheinlich überhaupt nicht zu einem Überholmaneuver gekommen wäre.
Die Stadt Ukiah in Mendocino County, CA hat unlängst einen etwas unbeholfenen Versuch unternommen, die ständigen Unfälle auf den Autobahnauffahrten ein wenig einzudämmen. Man hat eine Radarfalle aufgestellt, die PKWs, die mit WENIGER als 45mph (auf dem Teil der Autobahn ist 65mph) auf den Freeway auffahren, knippst und ihnen dann ein schönes 25$-Knöllchen zukommen lässt. So hat man auch etliche Leute erwischt, die bald im 1. Gang auf den Freeway aufge"fahren" sind. Das ganze hat leider nicht so wirklich funktioniert, weil der bürokratische Aufwand immens war (extrem viele falsch-positiven Messungen aufgrund von Stau, Vordermann ist geschlichen und man selbst konnte nicht schneller, LKWs an der steilen Auffahrt, usw.).
Lebensziel: Besitzer aller 205 in den USA zu sein!
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