Es kommt schlicht auf den Sinngehalt an. Das erklärt auch die Wendung im Duden. Im Deutschen ist gar manches nicht eindeutig: (Und die Rechtschreibreform hat´s verschlimmbessert)
Nicht ohne Grund hab ich ja so Dinge wie zu Sprachheilkunde und Sprechheilkunde geschrieben. Logopäden beschäftigen sich nun mal mehr mit der "Sprechfähigkeit" als mit Sprache(n) i.S.v. Deutsch, Englisch, Chinesisch, Latein oder Altgriechisch.
Ich habe mich an den Reifen zu schaffen gemacht = Ich habe an den Reifen gearbeitet. (Sinnidentisch mit der 1. Erklärung von DKAR)
Ich habe mir an den Reifen zu schaffen gemacht = Ich habe an den Reifen gearbeitet und mir dabei ein Problem eingehandelt, das mich weiter beschäftigt. (Sinnidentisch mit der 2. Erklärung von DKAR)
Und deshalb bringt es auch nichts einfach den anderen Sinn zu unterstellen und etwas für "falsch" zu erklären, während man in ein und demselben Satz gerade die Richtigkeit der bemängelten Aussage selbst bestätigt...
Der "Ich-schneide-mir-in-den-Finger-Satz" ist beispielsweise auch schon wieder so ein doppeldeutiger, der je nach beabsichtigtem tieferem Sinngehalt mit mir UND mit mich grammatikalisch völlig korrekt daherkommt.
-> Ich schneide mir (bewusst) in den Finger und nicht in die Zehe. (Basis: "schneiden")
-> Ich schneide mich in den Finger = Ich schneide mich (mit ergänzender Erklärung wo´s jetzt leider blutet und weh tut) (Basis: "sich schneiden")
Bemühungen um Sinngehalte sind im übrigen in den seltensten Fällen vergebens (vergeblich?), gerne aber mal umsonst und meist ganz kostenlos.