Kris hat geschrieben:
und auch das wechselkennzeichen ist nichts anderes als ein solches steuergeschenk.
ich möcht dir da widersprechen.
bestenfalls ist das wechselkennzeichen - so wie es projektiert wurde - aufkommensneutral.
im wirklichen leben wird es aber mehr geld in die staatskassen spülen.
ich möchte da nur ein paar beispiele nennen.
i.d.r. wird es ja so sein, dass man sich für ein wkz ein funauto zulegt.
mein standardbeispiel:
im alltag bewegt man nen corsa diesel mit 60 ps und nem verbrauch von 5 liter.
für das wochenende und andere gelegenheiten steht dann in den papieren den wkz ein corvette cabrio aus den 70ern, mit 7 liter hubraum und einem verbrauch von 20-30 litern.
man bezahlt also 365 tage lang steuer für den hubraum des amischiffs, fährt aber den 1,1 liter im alltag an 330 tagen.
den ami würde ich mir aber nur dann kaufen, wenn ich das wkz dafür nutzen kann.
also schenke ich doch dem staat was. und jedesmal, wenn ich den zündschlüssel drehe schenke ich ihm wieder kräftig was.
ich zahle gebühren auf dem amt für die ummeldung, ich muss ne versicherung haben, die auch um einiges teurer ist als nur für den corsa.
wohlgemerkt - durch das wkz geht mir der vorteil einer evtl. vergünstigung durch ne separate oldtimerversicherung und steuer verloren...
und weil ich noch ein grosses gartengrunstück habe, steht neben der corvette noch ein geländehobel. bei dem ist es genauso, den beweg ich auch nur temporär und hätte den ned, wenn ich ned das wkz nutzen könnte.
ich kaufe also 2 autos (im idealfall bei nem händler, der für diese beiden autos ebenfalls steuern abführen muss). also nimmt der staat auch hier wieder geld ein, das er normalerweise nicht von mir bekommen würde. und weil solche alten autos immer irgendwelche kaputten teile haben muss ich die ja auch irgendwo kaufen - schwupp, der nächste goldene regen für herrn schäbig - ääh - schäuble...
in deutscland darf man autos ohne kz. ned auf der strasse abstellen, also muss ich 2 stellplätze haben, die ich ja auch bezahlen muss. schon wieder bekommt herr schäuble geld, das er nicht hätte, wenn ich ned das wkz nutzen könnte.
und so verdient der staat an jedem vorgang, der damit in zusammenhang steht, geld, das er nicht verdienen würde, gäbe es nicht dieses nette kleine stück blech und die entsprechenden anreize.
auf unsere verhältnisse umgemünzt sieht es zugegebenermassen etwas schlechter für den staat aus. ob ich nen gti oder nen cti mit der tafel bewege bleibt sich beinahe gleich. ausser - ich fahre am wochenende gern mal ne tour mit dem cabbi. die würde ich mit meinem 309 ned machen. also bleibe ich zu hause oder geh eben in die stadt in ein bistro oder nen biergarten. mit dem cabbi fahre ich aber eben in den schwarzwald, ein bisschen die sonne geniessen, die strässchen im schwarzwald ein bisschen abfahren. das ist dann ne lockere tankfüllung, die dem staat in den geldbeutel gespült wird. die zusätzlichen gelder, die fällig werden in diesem fall sind ja auch da. ein auto das bewegt wird, benötigt reparaturen, benötigt wartung, benötigt kraftstoff - und das cabbi ist teurer in versicherung und steuer als mein 309gti.
meine meinung ist, da wird einfach nur mit scheuklappen geschaut.
zu dem anderen thema - wir (der staat) könnten jede menge geld sparen im jahr. es werden summen für bödsinn verbrannt, die völlig unnötig sind. alleine, was die hoch verschuldeten kommunen für solche dinge wie hässliche statuen auf öffentlichen plätzen zum fenster rauswerfen würde reichen, um die verschuldung der städte und gemeinden deutlichst zu reduzieren.
"prestigeobejekte" und "beutelfüller" wie z.b. stuttgart 21 zählen da bei mir auch dazu.
städte- und verkehrsplanung sowieso, da wird jede menge geld ausgegeben um den leuten mit einbahnstrassen, rückbauten und umlegungen das leben schwer zu machen und bringen tut es nur eines - dauerstau.
geld, das auf der stasse liegt wird liegen gelassen, wir hätten schon vor zig jahren eine maut auf autbahnen einführen können. ich hätte da nix dagegen. im gegenzug den deutschen an der einkommenssteuer bei nachweis des kaufes eines vignette diesen betrag erlassen und die milliarden von den ausländischen transitreisenden kassieren. und zwar bitteschön ohne hightech-autobahnbrücken. einfach bloss nen aufkleber, so wie das seit vielen jahren im angrenzenden ausland praktiziert wird.
und - nicht zu verachten - was spricht gegen ein geschenk? den bürgern wird seit jahren immer mehr aufgehalst. da ist es sicher kein fehler, auch mal was für die bürger zu tun. und wenn es nur für einen teil ist. das würde vielen die verdrossenheit etwas nehmen.
wenn ich nur dran denke, im gesundheitswesen. erst gestern kam ne meldung, dass es wahrscheinlich zu erheblichen mehrkosten kommen wird. im gespräch sind bis zu 70(!) taler im monat. wie bitteschön soll sich das einer leisten können, der seit 1 jahren das selbe geld vom arbeitgeber bekommt, seit 8 jahren kein urlaubs- oder weihnachtsgeld mehr bekommt (die firmen müssen ja sparen) und dessen kosten an allen ecken und enden ständig nach oben klettern???? da tut so eine kleine geste des "wohlwollens" doch gut...
ich weiss schon, dass meine argumente populistisch und nach stammtisch klingen, leider entsprechen sie aber den tatsachen.
gruss
obelix