www.peugeotforum.de

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,461009,00.html

Jo, hab mir grad die Bilder in der Morgenpost angesehen. Unglaublich, dass man Fassadenteile nur lose auflegt ohne sie zu sichern. Man muss sie ja nicht fest verschrauben, wenn sie Platz zum Dehnen brauchen.

In Trier wurden die am Donnerstag normal bis 22:00 geöffneten Kaufhäuser "aus Sicherheitsgründen" um 19:00 bzw. 19:30 geschlossen. "Wegen fehlender Kundennachfrage" wäre ehrlicher gewesen, denn im Tal wehte grad mal ein leichtes Lüftchen...

dann heisst es in zukunft

nicht nur den fahrplan lesen sondern auch den wetterbericht genau studieren, könnte ja sein der zug fährt dann nicht...

oder im fahrplan vermerken, zug hält nicht in berlin hauptbahnof, am XX.XX und bei windstärke 8...

gut auch die aussage des architekten, MEIN fehler ist das nicht, klar hatte ja bisher gehalten und fürs wetter sind andere zuständig

alles in allem lustig, vor allen dingen weil es keinen personen schaden gegeben hat, der sturm an sich hat zwar wohl 10 menschen das leben gekostet aber das ist bei so einem riesen ereigniss wie dem sturm eigentlich noch recht wenig, die meisten leute haben also das richtige gemacht, warm eingedeckt im bett geblieben



troubadix

Troubadix hat geschrieben:
gut auch die aussage des architekten, MEIN fehler ist das nicht, klar hatte ja bisher gehalten und fürs wetter sind andere zuständig


troubadix

Die Aussage ist ersteinmal nicht verkehrt. Denn jede noch so wilde Konstruktion die ich mir als Architekt ausdenke, muss von einem sehr gut bezahlten Statiker gegengeprüft und zugelassen werden. Und das mit Sicherheitsfaktor X. Wenn das Zeug also bei dem guten Herrn Statiker durch ist, mache ich mir an dieser Stelle auch keine weiteren Gedanken mehr. Und hält das nicht, ist mein guter Ruf als Architekt zwar in gefahr, doch verantwortlich für das Dilemma zeichnet sich nur der Statiker und sein Team... oder eben bei schlampiger Ausführung die Stahlbaufirma.

Epiphone79 hat geschrieben:

Troubadix hat geschrieben:
gut auch die aussage des architekten, MEIN fehler ist das nicht, klar hatte ja bisher gehalten und fürs wetter sind andere zuständig


troubadix

Die Aussage ist ersteinmal nicht verkehrt. Denn jede noch so wilde Konstruktion die ich mir als Architekt ausdenke, muss von einem sehr gut bezahlten Statiker gegengeprüft und zugelassen werden. Und das mit Sicherheitsfaktor X. Wenn das Zeug also bei dem guten Herrn Statiker durch ist, mache ich mir an dieser Stelle auch keine weiteren Gedanken mehr. Und hält das nicht, ist mein guter Ruf als Architekt zwar in gefahr, doch verantwortlich für das Dilemma zeichnet sich nur der Statiker und sein Team... oder eben bei schlampiger Ausführung die Stahlbaufirma. Bei Materialfehlern ist das natürlich ersteinmal schlicht unter "Pech gehabt" zu verbuchen.

das ist dann aber schon fast der punkt wo der architekt sich nur noch als designer sieht...

bin jetzt aber besser still sonst regt sich unser designer auf das er mit architekten verglichen wird


ach ja, wenn am ICE mal was nicht klappt bzw man sich mal wieder ärgert das man an nicht dran kommt dann heisst es "der designer hatte recht bekommen"...

für material fehler kann er echt nix, pfusch schon eher denn er hatte ja auch die bauaufsicht, das er es, wenn ein statiker das prüft, dann auch so hinnimmt ist auch verständlich, gut nur das keiner zu schaden gekommen ist, alles andere kann man richten, sogar einen schlechten ruf den man sich damit einfangen könnte.


troubadix

So ein 2-Tonnen-Teil liegt ja erstmal recht gut, aber wenn ich mir die winzigen Auflageflächen der Träger ansehe, dann wird mir übel. So ein Gebäude ist ja kein Klotz sondern es beginnt bei entsprechenden Böen zu "schwanken". Da kommen schon mal "elastische" Bewegungen im Zentimeterbereich zusammen...

Dass sich etliche Architekten mittlerweile der Optik wegen von den Grundregeln physikalisch vernünftiger Konstruktion mächtig entfernt haben, seh ich auch so. Nur hat das mit "Design" erstmal recht wenig zu tun.

Abgesehen von der wohl etwas fragwürdigen statischen Sicherheit hat der gute Hauptbahnhof noch weitere "Mängel", die einem kompletten Neubau nicht gut zu Gesicht stehen. Im Ganzen Bahnhof gibt es nur ein Klo, zwar ausreichend dimensioniert aber die schiere Größe des Bahnhofs betrachtend einfach zu wenig. Hätte als Architekt eher eine kleinere Variante auf jedes Stockwerk verteilt. Immerhin hat man was zum schmunzeln, wenn man durch die gefärbten Milchglasscheiben schaut und in Form des Schattens sieht, was der Nachbar bei seiner "Sitzung" noch so alles treibt.
Und die guten alten Schließfächer? Fehlanzeige! Klar nehmen die Platz wech aber den praktischen Nutzen kann man ja wohl kaum in Frage stellen.

Troubadix hat geschrieben: das ist dann aber schon fast der punkt wo der architekt sich nur noch als designer sieht...

bin jetzt aber besser still sonst regt sich unser designer auf das er mit architekten verglichen wird

kein problem - ich bin zur anderen hälfte auch architekt *g* bin die ganzen jahre in beiden fächern eingeschrieben gewesen, hab auch einige architektur-projekte (u.a. auch hochhäuser) gemacht, mich dann aber auf produktdesign spezialisiert

so ganz unrecht haste übrigens nicht. büros wie gerkan sind letztlich nur noch designer und raumplaner. die haben zwar auch sicher ne technische abteilung, aber die konstruktion wird wohl eher ein externes auf solche grossbauten spezialisiertes ingenieurbüro gemacht haben. das geht bei solchen mammut-projekten auch garnicht anders.

generell ist die letzte prüfende instanz seitens des auftragsgebers immer noch der prüfstatiker, dessen gutachten auch zur baugenehmigung notwendig ist.

da hat also nicht nur einer geschlampt, sondern gleich mehrere:

- der architekt, denn als federführender kopf ist er nach wie vor DIE verantwortliche person
- der technische bauingenieur
- der prüfstatiker
und zuguterletzt
- das bauamt

denn letzteres führt normalerweise zur sicherheit ein statisches gegengutachten durch.



weiss der geier, wie diese konstruktion zustande kam - dass sie rechtlich überhaupt möglich war, erstaunt mich angesichts der komplexität unserer bauordnungen dann doch.