Einmal die 280tkm-Inspektion bitte ...

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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Kris
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Einmal die 280tkm-Inspektion bitte ...

Beitrag von Kris » Do 18.11.04 01:42

... das war heute unser leitthema an diesem schönen grauen novembertag. eigentlich wollt ich "nur" schnell die konidämpfer rausschmeissen, die querlenker tauschen und schon fertig sein - eigentlich ...

son 205 GTI ist ein endlos tiefes fass für bastelstunden, bei 250tkm sollten sie sich einfach selbst zerstören ;) wir - ich und mein mittlerweile tapferer mitstreiter kolja (sei gegrüsst) - haben jetzt zu zweit von heut mittag um 1 bis um mitternacht geschraubt - irgendwo schon unverhältnismässig.

angefangen hat alles ganz easy, auto auf die bühne, querlenker raus und dann war da ja noch die innere manschette der linken antriebswelle die offen war, also öl raus, welle raus.

während kolja sich mit den lustigen querlenkern beschäftigt hat, hab ich mit den a-wellen gekämpft. mein plan: welle mit fast neuen manschetten aber schlechten gelenken zerlegen und manschetten umbauen. ich hab mich also wie üblich bei den 1.9er wellen übers aussengelenk an die erste manschette getastet, manschette ab, gelenk ab, innenmanschette ab - 10 minuten alles in allem. bei der welle aus meinem auto wars anders, als das aussengelenk ums verrecken net abwollte, hab ich mal im fett gestochert und ne welle system GTI 1.6 gefunden, sprich festes aussengelenk, innengelenk zerlegbar mit seeger-ring. also von innen an die wurst. welle zerlegt, umgebaut, welle zusammengebaut.

zwischenzeitlich zogen an der querlenker-front wolken auf, eine schraube ging net auf, die musste überredet werden. dann die elendigen gelben konis raus und seriendämpfer genommen. jetzt war die qual der wahl: die federn aus den konis oder eibach? die federn die mit den konis drin waren zeichnen sich durch 2 sachen aus: sie sind sehr kurz (4,5 windungen) und sie sind bretthart, keine ahnung was das für federn sind, sie sind auf jeden fall nicht mehr mein ding - also doch lieber "komfort"-eibachs. die federbeine mit nagelneuen domlagern zusammengesetzt und eingebaut.

wärs fast gewesen, da fiel uns noch der ewige serienmässige XU-ölsutsch ins auge ... unterm adapter des öltauschers als auch an den öleinfüllschläuchen schaute es verdächtig feucht aus, also ran. die ölschläuche sollten sich in den kommenden stunden als quell grosser freude herausstellen denn die waren einfach nur elend fertig: unten undicht und gebrochen, unterm einfüllstutzen nahezu auf null zusammengegangen, dass da öl durchlief - ein wunder. das blöde ist nur dass man in das schlangennest unter der a-brücke keinen finger reinkriegt geschweige denn nen schlauch raus- bzw. einfädeln kann. irgendwann war klar: die ansaugbrücke muss ab.

also die brücke ab, da lief dann schons kühlwasser ausm kopf ... super. das geschläuch in augenschein genommen, rausoperiert und versucht andere gute schläuche einzubauen. es war ein jammer. die schläuche waren einfach net sinnig unterzubringen zwischen anlasser, hauptpluskabel, hauptkabelbaum, fester servoleitung und was die oma peugeot sonst noch so vorm motor eingepackt hat. es wurde und wurde net ... als mir dann noch der kontakt vom öldruckgeber abriss hatte ich den schacht schon reichlich dicht.

irgendwie gings dann doch. öldruckgeber getauscht, planflächen für die neue dichtung saubergemacht, brücke wieder rein. kolja hatte zwischenzeitlich den total porösen spritrücklaufschlauch bis zur metall-leitung neu gemacht ... mal schauen ob wir dem ab und an auftauchenden spritgeruch net doch noch herr werden.

das ganze gedönse um die brücke wieder reingestopft und dann von unten dran: ölwanne nachgezogen, adapter vom tauscher neu justiert und festgezogen, zwei drei kabel neu verlegt, öl rausgelassen, ölfilter getauscht, getriebeöl wieder rein, linke antriebswelle wieder festgezogen und die mutter eingeschlagen, reifen drauf.

dann noch frisches kühlwasser und öl rein, alles nochmal gecheckt und angelassen.

meine begeisterung hielt sich in grenzen, denn er lief ehrlich gesagt wien sack nüsse ... also nochmal alles gecheckt ... es war ein anfängerfehler. einer den ich ewig predige und dann passierts mir selber: die schraube am öleinfüllstutzen in die a-brücke vergessen ... der stutzen sitzt zu tief weil die schläuche minimal zu kurz sind, also hab ich aufs festschrauben ganz verzichtet und eben auch die schraube vergessen.

und dann also: probefahrt.

ich bin begeistert. das fährt sich wien neues auto. die vorderachse: kein klappern, kein spiel, kein rumpeln, direkt, zielgenau, spurtreu und v.a. einigermassen rest-komfortabel. meine ärgsten feinde bodenwellen, schlaglöcher und kanaldeckel sind nur noch als minimale erschütterungen spürbar - ich bin entzückt ;)

einen klitzekleinen nachteil hats auch: das auto steht ne ecke höher als vorher. net unangenehm aber eben doch sichtbar.

morgen muss ich noch schauen dass ich die wischwasserpumpe dauerhaft zum laufen krieg, denn die geht mal und mal net. und bis zur 300tkm-inspektion inkl. zahnriemen und schaftdichtungen muss es das dann gewesen sein.

gruss, kris
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Beitrag von CarpeDiem » Do 18.11.04 02:17

respekt, was ihr da in so kurzer zeit alles macht :) naja ihr seid ja aber auch zu zweit :) muss mal schauen was ich in den CTI nun genau reinmach weil so ganz serie is der ja schon geländetauglich :)

Greetz, Marc und gut nacht
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Beitrag von kneeb. » Do 18.11.04 02:23

servus!

na dann mal einen herzlichen schrauberglückwunsch!!! 8)

das klingt ja nach einem gelungenem 205 gti schraubertag! ;)

aber mal erlich, die erste probefahrt nach so einem gewürge entschädigt für (fast) alles... :twisted:

gruß kneeb.


p.s. hast mal wegen der lager geschaut, was ich dir gemailt hab?

Gentry_Ba
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Beitrag von Gentry_Ba » Do 18.11.04 02:33

Hi Kris!

Feine Sache! Ich hab auch erst einen Motorumbau beim 1,9er hinter mir. War mein erster Umbau und dann auch noch bei einem Peugeot! :evil: Und da soll man ruhig bleiben?!?! :lol:
Ohne Hilfe hätt ich das mit Sicherheit nicht geschafft- aber jetzt läuft er...

Nur die Öltemparatur und die Warnleuchte fürs Kühlwasser gehen net. Und seit heute leuchtet nun dauerhaft die Warnleuchte für Öldruck und Kühlwasser auf- zusammen mit STOP- wo kann ich da den Fehler suchen?

Müsste doch fast irgendwo ein Masseproblem sein, oder? Aber damit wäre die Frage, warum Öltemparatur net funzt auch noch ned beantwortet... :?

Kann mir da jemand helfen?

Ausserdem zieht er erst ab 5000 Richtig- der andere Motor hat schon ab 3000 gut gezogen- kann da die Nocke eingelaufen sein?

Grüsse,

Matthias

PS: Ich suche immernoch 60er Federn oder ein gutes fahrwerk für den kleinen!
Official Member KING MEILER Fanclub !!

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Beitrag von StefanB » Do 18.11.04 04:47

Gratulation Euch beiden :up:
Operation gelungen... Patient lebt.

Die Sache mit Querlenkern und dem Gedönse steht bei mir auch noch im Frühjahr an :roll:
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Re: Einmal die 280tkm-Inspektion bitte ...

Beitrag von Epiphone79 » Do 18.11.04 06:39

Nette Aktion!!!! :-)
Muss das schön sein, wenn man auf so einen unermesslichen Vorrat an Ersatzteilen zurückgreifen kann!!!!! Unsereiner muss fast wegen jeder Kleinigkeit zum Teiledealer rennen... :roll:
Wünsche wenig Reparaturen bis 300 000!!!!

Gruss
Torsten

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Re: Einmal die 280tkm-Inspektion bitte ...

Beitrag von Lieke » Do 18.11.04 10:26

Hellas
> Kris schrieb:
>
> ... das war heute unser leitthema an diesem schönen grauen novembertag. eigentlich wollt ich "nur" schnell die konidämpfer rausschmeissen, die querlenker tauschen und schon fertig sein - eigentlich ...[..]

> [..]angefangen hat alles ganz easy[..]

[..] ... als mir dann noch der kontakt vom öldruckgeber abriss hatte ich den schacht schon reichlich dicht.[..]
>
> gruss, kris
Das klingt fast wie bei mir und sicher hunderten anderer, die !"mal eben"! was machen wollen. Sei es am Auto, am Computer, an der Fraundin(also einkaufen beispielsweise), umräumen, aufräumen, "Kannst Du mal eben??"...

Nix da, aus mal eben wird !immer! LANGE!!
Auch Dein Werdegang... nachvollziehbar :)) Von easy, über Kanal dicht, bis dann Fehler auftauchen.
Aber gut, daß's dann irgendwann DOCH noch klappt. Aber auch das scheint das typische an "mal eben" Aktionen zu sein. Dann wenn man selbst schon nicht mehr damit rechnet, dann klappt es eben doch noch.

Freut mich, daß's wieder alles geht.

Gruß
Lieke

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Beitrag von gugsi » Do 18.11.04 10:43

..aber irgendwie ist das schön, wenn man so in seine Arbeit reinkippt *gg* :)

Ich hab heuer auch einen Motorumbau hinter mir bei meinem 205GTi
Wir haben geglaubt wir haben das in 2Tage(2x8h), aber dann hat da was ned gepasst und dort auch ned und dann haben wir die Sache gemütlich in 4Tage ordentlich erledigt.

So lange ned teure Sachen zu tauschen sind, macht mir das eigentlich Spass.


@Kris
Wünsch Dir weiterhin knitterfreie Zeit mit deinem 205GTi.
Wo sich der GTI jezt doch wie NEU fährt, dann wirst uns doch erhalten bleiben..oder??
205GTi-simplement seulement bien

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Mal eben :-(

Beitrag von Sorrento » Do 18.11.04 11:32

So was habe ich vor kurzem auch noch erlebt. Ich wollte eigentlich nur mal eben die Krümmerdichtung von nem 350SL wechseln. Leider war einer der Stehbolzen bereits derart morsch, dass der bereits abgerissen ist als ich den Schlüssel nur in seine Richtung gehalten habe. Da man zum ausbohren bei dem V8 an die Stegbolzen nicht heran kommt habe ich also den Kopf runter nehmen müssen. Wenn man den dann gerade eh runter hat macht man halt auch gleich die Schaftdichtungen und lässt die Ventile einschleifen. Weil man die Schaftdichtungen selbstverständlich nicht nur auf einer Seite wechselt, sondern wenn dann komplett, habe ich also auch die andere Seite aufgemacht. Als ich beim zweiten Zylinder der linken Zylinderbank gerade die Federn runter habe, kommt einer unserer Leute mit einem Kundenfahrzeug rein und stellt das Auto genau auf den Druckluftschlauch, den ich benutze um die Ventile per Adapter hochzudrücken. Ich merke das natürlich nicht und beim aufschieben der Schaftdichtung fällt das Ventil in den verdammten Zylinder. Der steht selbstverständlich nicht zufälligerweise auf OT, weshalb das Ventil komplett in den Schaft hineinrutscht und sich auch mit Magneten, Klebstoff, Drohungen und Stoßgebeten nicht mehr dazu bewegen lässt sich bitte wieder an die Oberfläche zu bewegen. Also linke Zylinderbank Kopf runter. Weil der Kopf sowieso gerade runter ist alle Stehbolzen raus einer reißt ab…… und so weiter und so weiter. Soviel zum Thema mal eben!! :twisted:

Gruß, Sorrento



> Lieke schrieb:
>
> Hellas
>
>
> > Kris schrieb:
> >
> > ... das war heute unser leitthema an diesem schönen grauen novembertag. eigentlich wollt ich "nur" schnell die konidämpfer rausschmeissen, die querlenker tauschen und schon fertig sein - eigentlich ...[..]
>
> > [..]angefangen hat alles ganz easy[..]
>
> [..] ... als mir dann noch der kontakt vom öldruckgeber abriss hatte ich den schacht schon reichlich dicht.[..]
> >
> > gruss, kris
>
>
> Das klingt fast wie bei mir und sicher hunderten anderer, die !"mal eben"! was machen wollen. Sei es am Auto, am Computer, an der Fraundin(also einkaufen beispielsweise), umräumen, aufräumen, "Kannst Du mal eben??"...
>
> Nix da, aus mal eben wird !immer! LANGE!!
> Auch Dein Werdegang... nachvollziehbar :)) Von easy, über Kanal dicht, bis dann Fehler auftauchen.
> Aber gut, daß's dann irgendwann DOCH noch klappt. Aber auch das scheint das typische an "mal eben" Aktionen zu sein. Dann wenn man selbst schon nicht mehr damit rechnet, dann klappt es eben doch noch.
>
> Freut mich, daß's wieder alles geht.
>
> Gruß
> Lieke

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Beitrag von Kris » Do 18.11.04 11:58

moin!

ja, so ist das eben mit dem "mal eben" ;)

aber ein fazit aus dem gestrigen tag kann ich noch nachreichen: bloss keine gelben konis oder ähnliches für ein alltagsauto mehr.

die dinger haben die querlenker regelrecht gelyncht, die traggelenke waren absolut fertig, von den vor 60tkm verbauten koppelstangen ist schon eine manschette wieder auf, vom vor 11tkm verbauten linken spurstangenkopf die auch. die domlager waren jenseits von gut und böse, das rechte war grad schon am festgehen.

wie ichs vermutet hab ist der linke koni ziemlich müll, die kolbenstange geht viel zu leicht. was mich wundert ist jedoch dass das auto trotz dieser katastrophalen vorderachse noch so saugut auf der strasse lag, eigentlich hat man beim fahren kaum was von alledem gemerkt, er liess sich problemlos um ecken zirkeln, hatte grip, war nicht tückisch oder so. einzig spurrinnen auf der AB und jegliche unebenheiten in der stadt kamen wirklich unschön.

er fährt sich jetzt mit seriendämpfern und eibachs vorne und den konis hinten immer noch fast genauso wie vorher, wirkt aber irgendwie viel handlicher und v.a. ist es jetzt ein menschliches fahren bei schlechten strassen.

gruss, kris

p.s.
falls einer nen rechten gekürzten gelben koni braucht, der rechte taugt noch, nur der linke ist nix mehr wert, einfach melden. vielleicht hat ja einer nen guten rechten über und kann das ding brauchen ...
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