Ollrisch hat geschrieben:Hallo zusammen.
War eben auf beim TÜV. Der sagte meine Achsaufhängung hinten links wäre die äussere Lagerung ausgeschlagen. Gibt es da einen Reparatursatz oder sollte ich besser ne Austuaschachse holen?
Gruß Ollrisch
Repsatz gibt es, ist dann wohl
dieser hier... Nutzt nur nix, wenn das Ding schon so ausgeschlagen ist, dass es sogar nem TÜV-Prüfer auffällt (*gggg*), ist zu 99,9999999999999999999999999% der Laufbolzen in der Traverse im Sack. Dann musst noch eine
Traverse einkalkulieren. Linke Seite ist selten, meist erwichts die rechte. Hattest Du mal nen herben Anschlag?
Nun hast mehrere Möglichkeiten...
1.
Bolzen in der Traverse tauschen, neue Nadellager. Benötigt ne Menge Zeit und Talent sowie Möglichkeiten zum Schrauben.
Teilemässig mit groben 100 Euro die preisgünstigste Variante. Bedingt aber wirklich ne gut ausgerüstete Werkstatt und die Anfertigung des Werkzeuges, um den Bolzen ziehen zu können. Ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen, manche der Bolzen, die ich ausgeliefert habe, habe ich zurück bekommen, weil die Leute den kaputten nicht herausbekommen haben. Andere haben den Bolzen mittags abgeholt und abends lief der Hobel wieder.
2.
Traverse tauschen und neue Nadellager - auch von weniger begabten Schraubern zu stemmen.
Teilemässig liegst da bei ca. 280- 300 Euro, das ist allerdings die am besten geeignete Methode, um mit Eigenleistung ein sehr gutes Ergebnis zu erreichen.
3.
Austauschachse aus der Bucht vom freundlichen Nachbarn aus Polen. Geht im Austausch, musst also schon die alte draussen und zerlegt haben, denn ALLE Anbauteile musst du von Deiner Altachse übernehmen. Kalkuliere bei Fahrzeugen mit ABS neue Sensoren ein, für den wahrscheinlichen Fall, das die alten nicht ohne Beschädigung auszubauen sind. Bei Fahrzeugen mit Scheibenbremse auch neue Radnaben/Lager, die zerlegen sich beim Ausbau. Auch die Haltebänder für die Leitungen auf dem Schwingarm und die Halter der Bremsleitungen musst von der alten Achse abbauen bzw. neu kaufen. Das ist an der Tauschachse alles nicht dran.
Risiko: Du bekommst ne Achse mit falschen Bolzen, dann kannst auf die Lieferung der richtige u.U. lange warten, Auto ist also ausser Betrieb und nicht zu bewegen. 2. Risiko - die Achsen werden nicht so überholt, dass z.B. die Drehstäbe zusammenbleiben. Dein linker kann also die doppelte Laufleistung des rechten haben. Der Zusammenbau ist eher schlampig, die verbauten Ersatzteile von unbekannter Herkunft.
4.
Neue Komplettachse. Kommt i.d.R. auch aus Osteuropa, hergestellt in China. Hier gilt sinngemäss das selbe wie bei der AT-Achse. Teile müssen übernommen werden. Die Drehstäbe (wird in den Anzeigen und Auktionen immer mit "verstärkte Ausführung" oder sinngemäss beworben) taugen nüscht. Der Stahl ist nicht mal annähernd so qualitativ wie selbst sehr alte originale Drehstäbe. Bei zwei Fahrzeugen aus meinem Kundenkreis hat sich die Achse innerhalb relativ kurzer Zeit so gesetzt, dass die Autos auf den Begrenzern gefahren sind.
Nicht unterschätzen darfst Du den Aufwand, es ist viel Arbeit, sehr viel... Die letzte 106er Achse, die ich vor 2 Wochen gemacht habe, hat grobe 2 Tage mit 2 Mann verschlungen - allerdings ging da gar nix auseinander, da hat beim Auseinanderpressversuch sogar meine 20tonnen-Presse die Segel gestrichen und wurde vor Anstrengung inkontinent:-) Da war der Schwingarm und der Laufbolzen EIN TEIL geworden, gefedert hat da nur noch der Reifen.
Gruss
Obelix