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Hallo

Ein 206 2.0 HDI hat Aussetzer, so ähnlich wie wenn ein Benziner Zündunterbrüche hat, der Motor geht aber nicht ganz aus. Der ausgelesene Fehler (der einzige) ist P0192, also fehlerhaftes Signal vom Rail-Drucksensor, wenn ich das richtig nachgelesen habe.

Das Auto ist nicht angemeldet, eine Probefahrt kann ich also nicht machen. Ich habe den Fehler dann gelöscht und den Motor wieder angelassen und dann sind die Aussetzer nicht mehr aufgetreten und auch der Fehler ist nicht mehr wiedergekommen. Es kann sich aber entweder um den "Vorführ-Effekt" handeln oder aber es ist temperaturabhängig, da der Motor mittlerweile fast Betriebstemperatur hatte.

Wie gehe ich weiter vor? Dieser Fehler muss ja offenbar nicht bedeuten, dass der Sensor kaputt ist, und der ist auch teuer genug, dass man ihn nicht einfach vorsorglich wechselt. Die Verkabelung und den Stecker werde ich sicher mal ansehen, ebenso den Dieselfilter, scheinbar kann dieser auch diesen Fehler hervorrufen. Ich habe aber auch von anderen Fällen gelesen wo es am Schluss eine defekte Einspritzdüse oder sonst etwas war, das mit dem Sensor direkt nichts zu tun hatte und auf das man anhand des Fehlers nicht direkt schliessen konnte.

Gruss
Martin

Mess doch mal den raildruck.dann siehst gleich ob der sensor was hat.
Sonst injektoren,hd pumpe,drickbegrenzungsventil,evtl vorförderpumpe...da gibts viel

Das musst du mir noch genauer erklären; wenn ich den Druck über die Software messe kommt der Wert wahrscheinlich von genau diesem Sensor. Wenn der angezeigte Wert jetzt tief wäre, wie sehe ich dann ob der Messwert fehlerhaft ist oder nicht? Oder meinst du "mechanisch" messen? Das kann ich nicht, ich habe keines dieser Hochdruck-Manometer...

Dachte da schon an manuell messen.

Da muss ich mir was einfallen lassen, die Teile sind leider sauteuer und schwer zu finden. Ist es normal, dass man damit "nur" den Druck ab der Pumpe misst, indem man den Motor ein paar Mal durchdreht, aber nicht im laufenden Betrieb?

Das kommt ganz drauf an was der hersteller für sollwerte angibt.

Wenn du es selber machen willst und kein werkzeug hast dann wird der austausch vom raildrucksensor wahrscheinlich am günstigsten sein.

Du kannst noch den dieselfilter erneuern und den alten aufschneiden und auf späne absuchen-wenn späne drin sind wird der raildrucksensor wohl richtig messen aber die hochdruckpumpe hat gefressen.
In dem fall müssen soweit ich weiss auch leitungen und injektoren erneuert werden(es sei denn es sind feinfilter in der leitung verbaut)

Eine grundsätzliche Frage: Kann es bei einem Defekt der Hochdruckpumpe eigentlich überhaupt auftreten, dass sie nur manchmal zuwenig Druck liefert? Wie beschrieben sind die Aussetzer ja nicht immer aufgetreten.

Ich habe mir diese Frage gestellt, als ich doch noch die Testprozedur für die Hochdruckpumpe gefunden und studiert habe. Kurz zusammengefasst wird tatsächlich auf die vermutete Art getestet; Druckmesser statt des Rails anschliessen und Motor 5s durchdrehen. Wenn der Druck unter 300 bar liegt wird ein Defekt der Pumpe vermutet. Wenn nun aber eine so kurze Testsequenz reicht so wird wohl davon ausgegangen, dass ein Defekt nur konstant vorkommen kann, nicht? Also entweder ganz kaputt oder ganz in Ordnung.

Da der Druck unter diesen Umständen nur relativ kleine Werte erreicht würde ein handelsübliches 600 bar Hydraulik-Manometer wohl reichen. Für den Fall, dass ich mich noch dazu entschliesse, das zu machen, kann mir jemand bestätigen, dass die Hochdruck-Leitung zwischen Pumpe und Rail auf beiden Seiten Überwurfmuttern mit M12x1.5 Gewinde hat? Dies erleichtert mir das Beschaffen des Adapters, da die Manometer sowieso alle G1/4"-Gewinde haben.

Den Dieselfilter zu wechseln ist ohnehin eine gute Idee, muss aber noch einen beschaffen.

freeeak hat geschrieben:Du kannst noch den dieselfilter erneuern und den alten aufschneiden und auf späne absuchen-wenn späne drin sind wird der raildrucksensor wohl richtig messen aber die hochdruckpumpe hat gefressen.
In dem fall müssen soweit ich weiss auch leitungen und injektoren erneuert werden(es sei denn es sind feinfilter in der leitung verbaut)

Den Dieselfilter mal zu wechseln halte ich für keine schlechte Idee. Wenn der zusitzt kann die Pumpe auch keinen Druck aufbauen. Außerdem kostet der ja auch nicht die Welt.
Falls die Pumpe gefressen hat, wirst du aber keine Späne im Filter finden, da der vor der Pumpe verbaut ist

Es hat jetzt etwas gedauert, aber auch aus gutem Grund, in der Zwischenzeit habe ich viel gemacht.

Zuerst habe ich den Druck der Pumpe gemessen. Dafür habe ich ein handelsübliches Hydraulikmanometer mit Adapter verwendet, so dass ich es auf die Leitung zwischen Pumpe und Rail aufschrauben konnte (natürlich nachdem ich sie demontiert und nachher umgedreht nur an der Pumpe wieder angeschraubt hatte). Das Manometer war ein 600 bar und das ist zu wenig, nächstes Mal würde ich mindestens ein 1000 bar verwenden. Alles was ich wusste war, dass der Druck mindestens 300 bar sein muss, wenn man den Motor mit dem Anlasser durchdreht, wieviel der normale Wert ist jedoch nicht. Der Zeiger des Manometers wurde so über den Anschlag geschoben, dass er jetzt im Ruhezustand bei 200 bar steht, also ist der Druck so weit über 300, dass die Pumpe kein Problem darstellen sollte.

Dann habe ich eine Rückflussmessung durchgeführt und festgestellt, dass es bei den äusseren beiden Zylindern tatsächlich ein Problem gibt, der Rückfluss war zu gross (sog. Backleaking).

Da ich dabei auch was lernen will habe ich mich dann so gründlich wie möglich über CR-Injektoren informiert (es gibt hier viele Geheimnisse, die keiner preisgeben will), mir einige Spezialwerkzeuge gebaut und alle 4 Injektoren überholt (also die Dichtungen und die Ventilkugel ersetzt). Danach zeigte sich nach wie vor das gleiche Bild, die äusseren beiden Injektoren hatten einen zu grossen Rückfluss. Obwohl ein wesentlicher Fehler beim Montieren eigentlich schon dadurch ausgeschlossen werden konnte, dass die inneren beiden einen perfekt gleich grossen Rückfluss haben, ersetzte ich die Hauptdichtung bei den Fehlerhaften nochmals, wieder war aber der Rückfluss zu gross.

Also habe ich zwei Gebrauchte Injektoren eingebaut, die fehlerfrei sein sollen, und wieder ist der Rückfluss auf den äusseren beiden Zylindern zu gross (und ich meine wesentlich grösser als bei den beiden anderen).

Nun frage ich mich langsam: Kann das auch eine andere Ursache haben als einen Fehler am Injektor?

Schöne Festtage euch allen!

Wenn der rückfluss zu groß ist und die injektoren in ordnung sind muss das ja heissen das die nicht angesteuert werden.
Die werden zwar über den raildruck geöffnet aber dennoch braucht es ein signal vom steuergerät.
Kommt das signal nicht-läuft alles über den rücklauf zurück.

Interessant wäre jetzt ob bei nem stellgliedtest oder soll/ist vergleich alle injektoren angesteuert werden(das signal also vom steuergerät kommt)
Und ob das signal wirklich am injektor ankommt-das müsste man manuell messen.