Ich habe es erst ca. vor einem Jahr bei einem Kollegen gesehen. Der hat sich einen Opel Omega A in Topzustand gekauft, für 250 Euro. 1,8 Vergaser mit U-Kat.
In den Omega wurde dann ein 2 Liter mit Kat eingebaut, das war ja noch ok, der Motor lag bei uns auf Lager. Aber all der Kleinfisselkram den man bei solchen Gelegenheiten wie Motorumbau gleich mit macht oder machen muss, das geht dann ins Geld.
Du baust den Motor aus - Du machst Zahnriemen, WaPu und alles nötige an Verschleiss.
Wenn Motor von Getriebe getrennt, evtl. gleich noch die Kupplung.
Du baust Achsen aus, am besten gleich alle Buchsen etc. neu.
Bietet sich ja an.
Du baust Bremsen um, also logischerweise auch gleich Scheiben und Klötze neu. Bremsleitungen etc. Umbauen is ja eh kniffelig, wie Obelix schon sagte laufen die meistens ziemlich verzwickt, und dann isses gar nich so einfach die heil und knickfrei rauszubekommen. Hab es bei nem Käfer gesehen, den wir momentan restaurieren. Wenn du da Bremsleitungen kaufst, bekommst du nen Packen kerzengrader Leitungen, die du dir dann selber biegen darfst. Weiss nicht ob das bei anderen Autos genau so ist.
Selbst wenn Bremsen, Zahnriemen, Kupplung etc des Spenderfahrzeuges noch HALBWEGS ok wären, würd ich es gleich so weit möglich tauschen. Wenn schonmal alles auseinander ist musste dir die Arbeit eben nicht zweimal machen.
Genauso Kabelbaum umstricken. Ich hab sowas zwar bisher nur einmal gemacht, eben bei besagtem Omega der von "GL" also ohne Ausstattung auf "CD Diamant" mit Vollausstattung umgebaut werden soll.
Da bricht dir hier ein Plastikclip ab, dann hält irgendwas nicht mehr. Also neu. Dann funktioniert irgendwas aus dem Spenderfahrzeug nicht, überprufen konntest es nicht weil vllt keine Batterie drin war oder ähnliches.
Solche Hau-Ruck-Aktionen gehen meistens schief. Wie Obelix haben wir im Vorfeld Tagelang alles an nötigem aus unserem Lager zusammengekramt.
Der Umbau hat im Endeffekt trotzdem 3 Tage gedauert (Motor, Getriebe, Bremsen vom 3.0), obwohl ein Motorumbau rein vom Arbeitsablauf bei nem Omega unendlich einfach ist. Motor kommt komplett mit VA, Getriebe und Kardanwelle nach unten raus.
Trotzdem fehlt immer Irgendwas, irgendwas passt nicht oder funktioniert nicht. Irgend ne Schraube geht nich auf, Irgendwas reisst ab oder bricht ab. Grad bei elektrik und Umbaubedingten Eigenkreationen geht schnell mal was schief.
Und wenn du dann noch in der Werkstatt bei nem Kumpel stehst, mit der er sein täglich Brot verdient, übers Wochenende baust und am Montag die Kiste nicht fertig ist und die Bühne blockiert, dann wird er dich richtig mögen.
Dann musst du vllt Montag auf Arbeit, und die Kiste läuft nicht. Auch scheisse.
Wie schon von ein paar gesagt, klar, vieles lässt sich wiederverwenden, aber wenn du dich schon beschwerst ein Auto zu kaufen was vllt 150tkm runter hat und dann nach 40tkm noch teurer wird weil alles in die Binsen geht, dann passt der Gedanke einfach nahtlos sämtliches Verschleisszeugs vom Spenderfahrzeug zu übernehmen mal reichlich überhaupt nicht dazu. Weil dann machst du nämlich vllt keine 40tkm später, aber sicher 2 Jahre später all den Kleinmist neu, den du beim Umbau nicht gemacht hast.
Dann geht die Rechnung ja super auf. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Überdenk mal deine Kostenrechung, denn mit den angestrebten 400 Tacken plus Spender und vllt Bier für deinen "KFZ-Micha" kommste definitiv nicht hin.
Ein Motorumbau ist eben keine "mal-schnell-nebenbei"-Sache.
Wie schon Vadder Röhrich sagte: AAABEIT ZIEHT AAAABEIT NACH SICH!
Wenn Sie jetzt nach rechts schauen, sehen Sie links GAR NICHTS.