Moin,
meine Mühle hat ja nun die 310000km drauf und irgendwie ist mittlerweile selbst im Werkssetup der Partikelfilter recht schnell voll, Motor spricht untenrum nicht mehr augenblicklich an und der Verbrauch war kaum unter 6,0L zu bekommen.
Gut, meine Düsen würden sehr oft mit 1600 statt mit 1350bar traktiert.
Also mal zum Boschdienst gewackelt, andere Düseneinsätze zu finden ist höchst kritisch, da es im Neuzeitalter keine gescheiden Listen der Hersteller mehr gibts, besonders da die Düsen an meinem 8V Motor assymetrisch sind, da die Injektoren schräg sitzen und die Spritzlochrichtung an den Winkel des Brennraums angepasst sind.
Also originale Düseneinsätze für je 68€ bestellt. Ein Schnäppchen wenn man sieht das ein Injektor bei Bosch ohne Rabatte im Austausch 250€ kostet.
1. Injektoren raus und gekennzeichnet.
2. Vorderteile mit der Drahtbürste richtig gewienert.
3. Mit Lappen und Alubacken ab in den Schraubstock
4. Überwurf gekennzeichnet gelöst und wieder angezogen bis die Markierung stimmte, also ohne Fett waren das 54Nm, nach meiner Drehmomentermittlung.
5. Überwurf entfernt und alten Düseneinsatz zur Seite weg gekippt, so dass die Nadel nicht raus rutscht.
6. Planfläche mit frisch gereinigten Händen von leichten Fusseln und Fremdkörpern befreit (Licht von vorn sinnvoll). Ja, die ganze Sache hat keinen Konus oder keine Dichtung, das ist eine Planfläche, wo in dem inneren Kanal voller Druck anliegt.
7. Überwurf gereinigt (so das man keinen Dreck zum Schraubstock bringt).
8. Neuen Düseneinsatz so drehen das die Nadel nicht raus rutschen kann, bloß die Nadel nicht rausnehmen und angucken (das kann man bei den alten machen), kleinste Staubteilchen schaffen hier Klemmer und beim Verkanten ist die Oberfläche Kaputt.
9. Neuen Düseneinsatz mit der sauberen Hand und dem Fingernagel von Fusseln befreien und von seitlich schräg (wie beim Maibaumstellen) auf den Injektor kippen (Verdrehrichtung ergibt sich durch Lochbild).
10. Am gereinigten Überwurf innen das Gewinde leicht fetten, von oben gerade auf den Düseneinsatz stecken und anfädeln, bzw drehen.
11. Kurz bevor die ganze Sache Handfest ist den Düseneinsatz von Hand hin und her drehen (geht bei den Zentrierstiften ein Stück), so reibt man letzte kleinste Dreckteilchen auf der so wichtigen Planfläche pladd.
12. Überwurf mit Drehmoment anziehen (ach ja, die Nuss auf den Überwurf und den Schlüssel nur anfädeln, es sei denn man hat eine lange Nuss, Grösse habe ich leider vergessen...) Ooooh, jetzt mit Fett sind bei der Markierung schon 48Nm erreicht, egal, trotzdem mit dem ermittelten Drehmoment angezogen, macht etwa 5° mehr was bei der Gewindesteigung unkritisch ist.
13. Injektoren eingebaut und Motor gestartet.... was bitte ist hier los, mit alten Injektoren klapperte er zwar noch nicht so schlimm wie ein leiser VP TDi, aber jetzt ist er ja richtig leise, bei geschlossener Haube hört man das gute Stück fast nurnoch brummen.
14. 100km sachte gefahren, Werkssetupeinstellung und uuui, 30% Ortschaft und Rest Landstraße mit 90-100km/h zeigt es 5,0L Durchscnittsverbrauch an.
15. Nachherzeitmessung, gleicher Berg, gleiche Stelle, gleiche Temperatur bei 1400rpm an der gleichen Stelle Gas, Start bei 2000rpm, zwischenstop bei 3000rpm und Endstop bei 4000rpm im 3. Gang, Gesamtzeit ca 15sek (eine halbwegs genaue Messerei ist an nem steilen Berg möglich). Und siehe da, zwischen 2 und 3t rpm 5% weniger Zeit, zwischen 3 und 4t rpm 10% weniger Zeit, also ca 5% mehr Drehmoment und 10% mehr Leistung.
16. Werkssetupeinstellungen zu den Akten und wieder 1600bar mit langer Zeitdauer, uiuiui, geht auch hier wesentlich besser und Partikelfilter hat nach 600km eine Sättigung wie vorher nach 200km nach der Regeneration.
Was will ich mit dem Thread sagen? Es ist nicht schwer und bringt große Erfolge, je nach Laufleistung hat man recht schnell was von dieser Investition. Ich hoffe meine kleine Anleitung ermutigt Nachahmer... Viel Spaß beim Schrauben
Ach ja, 17. mit dem optimierten Setup fuhr ich früher mit einem errechneten Verbrauch von 6-6,2l jetzt sinds 5,4-5,5l.
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