Das Drama mit der Drosselklappe
erster und (vorläufig hoffendlich) letzter Teil |
Es fing alles bei etwa 105.000 km an. Die Motorkontrollleuchte im Armaturenbrett vom Auto meiner Freundin brannte gelegendlich kurz. Der Wagen schaffte trotzdem noch die ASU.
Das Auto: Peugeot 205 xs, Bj. 92
1,4 ltr. Maschine, 75 PS
Motorkennzahl TU3M oder TU3MC (da waren sich die Händler nicht einig)
Also bewaffnete ich mich mit Kontakt-Spray, feinem Schleifpapier und Batterie-Polfett und habe alle elektrischen Kontakte, die ich fand gesäubert und geschmiert.
Aufwand: ca. 1 Stunde
Nutzen: Keiner, außer einem guten Gefühl wegen der Stecker
Dabei fiel mir der desolate Zustand einiger Unterdruckschläuche auf. Also tauschte ich einige Tage später alle Schläuche, die auch nur im entferntesten brüchig oder undicht aussahen.
Aufwand: ca. 1 Stunde und etwa 20 Euro
Nutzen: Keiner, außer einem guten Gefühl wegen der Schläuche
Autowerkstatt Teil 1:
Also erst mal ab zum örtlichen Peugeot-Händler.
Der wollte auch gleich zur Tat schreiten und die Lichtmaschine austauschen. Das sollte etwa 400 Euro kosten. Der Sinn davon leuchtete mir jedoch nicht ein, denn mit der Batterie und der Bordspannung hatte ich keine Probleme. Also schickte ich meine Freundin einige Tage später nochmal zu dem Händler, um nochmal nachzufragen. Ihr sagte dann (wohl ein anderer Mitarbeiter), das entweder das Steuergerät und das komplette Zündsystem oder die Einspritzanlage ausgetauscht werden müßte. Kostenpunkt jeweils etwa 1000 Euro. Was wirklich die Ursache war weiß man erst hinterher, d.h. eventuell macht man zuerst die Zündung für 1000 Euro um danach nochmal die Einspritzanlage zu machen und nochmal 1000 Euro zu bezahlen. Die Knete für die Zündung bekommt man nicht zurück, denn bereits benutzte Ersatzteile kann man nicht umtauschen.
Also erst mal einen Kollegen gefragt, der sich bei Peugeot gut auskennt. Der sagte mir, bei diesem Motor ginge das Drosselklappen-Potentiometer gerne kaputt. Das wäre recht teuer, da es das nicht einzeln zu kaufen gibt.
Autowerkstatt (Bosch-Dienst) Teil 2:
Ich ging dann zu einem Bosch-Dienst und gab den Auftrag, doch mal nachzuschauen. Als ich ihn wieder abholte, kostete es 25 Euro und mir wurde gesagt, sie hätten den Fehlerspeicher ausgelesen und gelöscht. Bei der Probefahrt danach wäre alles o.k. gewesen. Ich hätte den Fehler mit Stecker putzen und Unterdruckschläuche tauschen wohl behoben und es wären nur noch die Abgelegten Fehler am Ruckeln schuld. Bereits auf der Heimfahrt brannte wieder das nur zu bekannte Lämpchen.
Also brachte ich den Wagen (2 Wochen später) wieder zum Bosch Dienst. Diesmal holte meine Freundin den Wagen ab. Ich bat sie zu fragen, was im Fehlerspeicher stand. Man sagte ihr, sie hätten die elektrischen Kontakte geputzt (Hää? Hab ich doch schon gemacht), bei der Probefahrt wäre nichts gewesen und den Fehlerspeicher könnten sie garnicht auslesen, so alte Diagnosegeräte hätten sie garnicht (Hää?). Kosten 50 Euro. Die Lampe brannte immernoch und auch das Ruckeln war nicht weg. Also schon wieder eine Werkstatt, die ich nicht wieder betreten werde.
Autowerkstatt Teil 3:
Ich verließ mich dann erstmal auf die Aussage meines Kollegen, das es das Drosselklappen-Poti sei.
Ich ging zu (einem anderen) Peugeot Händler und trug mein Problem mit dem Auto vor. Scheinbar sprach ich mit jemand fachkundigem, denn er tippte von allein bereits auf das Potentiometer. Dieses Poti gibt es aber bei Peugeot nur als Baugruppe komplett mit Drosselklappe. Kosten: 370 Euro. Mit Einbau, je nach Aufwand 600 bis 700 Euro. Ich schluckte erstmal. Das mußte mit meiner Freundin beraten werden, ist ja schließlich ihr Auto. Nach einer längeren Beratungsphase innerhalb der auch die Ich-schmeiß-die-Karre-weg-und-kauf-ein-neues-Auto Phase durchgemacht wurde, wurde doch die Reparatur in Eigenregie entschieden. Ich ging also bewaffnet mit 400 Euro zum Peugeot Händler. Der Mitarbeiter hinter der Ersatzteil-Theke war wieder ein anderer. Er war irgendwie unmotiviert und pampig und meinte, das hätten sie nicht da, das müßte bestellt werden, dauert etwa eine Woche und ich müßte morgen zum Bestellen wiederkommen, das ginge heute nicht mehr.
Die Reparatur (NICHT Autowerkstatt):
Als ich ohne Drosselklappe und vor Wut dampfend wieder heim kam, entschied ich, das Poti mal auszubauen, kaputt ist es wohl eh, vieleicht läßt es sich ja mit wenig Aufwand reparieren. Als ich es abgebaut hatte (4 Schrauben, ca. 10 Minuten), sah ich bereits die Beschädigung. Der Schleifer, der auf der Drosselklappen-Welle sitzt hat die Kohlebahn des Potis an einer Stelle bereits bis aufs Plastik abgeschliffen. Kein Wunder, das es nicht mehr geht.
Da der Rest der Drosselklappe nach der Reinigung noch super aussah, leuchtete
es mir nicht ein, für so ein Pfennig- (Cent-) Bauteil eine komplette Drosselklappe
zu kaufen. Also fuhr ich (mit meinem Wagen) zum örtlichen Schrottplatz. Dort
baute ich aus einem 205 Green (ich glaube 1,2 ltr. Motor 60 PS oder so), da
sah die Drosselklappe baugleich aus, nur das Poti aus. Ich wollte nicht die
komplette Drosselklappe mitnehmen, sondern mir das Poti ansehen, nicht das ich
ein defektes Poti kaufe. Der Besitzer des Schrottplatzes hätte für eine komplette
Drosselklappe wohl auch mehr Geld gewollt. So habe ich inkl. ein paar Kleinteile
und dem Schleifer nur 10 Euro bezahlt.
Eine Einstellanleitung konnte mir mein Kollege, der sich gut mit Peugeot auskennt,
organisieren. Er kennt jemanden, der bei Peugeot als Meister arbeitet. Mit dieser
Einstellanleitung habe ich dann das Poti eingestellt (ca. 20 Minuten) und seit
dem sind alle Probleme dieses Autos weg. Kein Ruckeln, kein Ausgehen, keine
Lampe brennt mehr im Armaturenbrett.
Da mir bei Kopf-ab verboten wurde, diese Einstellanleitung zu Kopieren und weiterzugeben,
muß ich die Arbeitsschritte zum Einstellen in eigenen Worten wiedergeben.
autor: Siggi