Öldruck am 205 GTI????

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
Aron
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Re: Öldruck am 205 GTI????

Beitrag von Aron » Do 06.03.08 09:19

torstoi hat geschrieben: In einen alten Lanz Bulldog der total runtergeranzt ist und immer nur mit 20W50 gefahren wurde, würde ich aber ein 5W40 eher in den Tank kippen als in den Motor, denn bei viel Verschleiß im Motor kommt Dir so ein dünnes Öl schneller wieder aus dem Auspuff entgegen als Du vorne nachgießen kannst.
Lanz Bolldog ist ja ein ganz anderes Kaliber, dort haste auch keine 300°C an den Kolben, welche das mineralische Öl verbrennen.

Ich habe mal ein paar Werte raus gesucht, speziell von Castrol, Sorte habe ich auch jeweils nur eine genommen, da sich die verschiedenen Viskositäten in den Werten sehr angleichen.

Kinematische Viskosität bei 40/ 100°C

79/ 13,7mm²/S <--- 5w40
122/ 14,9mm²/S <--- 15w40
174/ 23,5mm²/S <--- RS 10w60
180/ 19,0mm²/S <--- 20w50

Wie man sieht ist das 5w40 bei 100°C in der Viskosität nicht mehr weit vom 15w40 entfernt, bei 100°C dürfte das Schwitzen bzw der Ölverbrauch annähernd gleich sein. Wenn ein Motor zu viel Öl verbraucht sollte man vollsynthetisches 10w60 nehmen, schau da mal hin, in allen Bereichen toppt das die anderen Öle, auch beim Verschleißschutz.

Ein Öl, welches bei 40°C sehr zäh ist und bei 100°C schon bedeutend dünner wird hat katastrophale Schmierwirkungen bei Volllast, wenn man sich an 2 Händen ausmalt wie der Wert weiter in den Keller läuft weiß man auch wie der Motor verschleißen wird.

Kris hat das mit der Grundsatzdiskussion vollkommen richtig erkannt, aber es gibt mittlerweile bessere Öle als 15w40 und 20w50, welche vor 20/30 Jahren mal die Topöle waren.

Schaut mal die Viskosität bei 100°C an, besonders vom 10w60, da kommt kein 15w40 oder 20w50 mit, in diesem Temperaturbereich siffen die Motoren ja dann meistens (wenn mit mineralischer Brühe 10 Jahre lang die Dichtungen kaputt gefahren wurden).

Solltet ihr andere Fakten zu Motorölen haben, bitte her damit, die Datenblätter sprechen eine deutliche Sprache. Das komische, die meisten, welche moderne Öle verteufeln und auf Mineralplörre schwören haben zu 95% ja noch nicht mal ein modernes Motoröl z.B. 10w60 ausprobiert. :floet:

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Kris
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Re: Öldruck am 205 GTI????

Beitrag von Kris » Do 06.03.08 11:27

nunja - bei aller theoretischen diskussion muss man die kirche einfach im dorf lassen. ich hab vollsynthetische öle 5W40 selber gefahren. im jugendlichen eifer hab ich mir meine ersten GTI-maschinen damit reihenweise geliefert. pleuellagerschaden nach pleuellagerschaden. damals fuhr mein vater parallel BMWs und hat dort ebenso nur das teuerste an ölen reingetan, was er gefunden hat. im übrigen hat auch er seine motoren reihenweise geliefert wobei ich ehrlicherweise anfüge, dass das evtl. auch an seinem generellen umgang mit autos liegen könnte statt nur am öl.

irgendwann hab ich dann eben doch mal ne bedienungsanleitung in die finger bekommen. und um beim thema 205 GTI zu bleiben: 10W40 kalte länder, 15W40 normalbetrieb, 15W50 sportbetrieb. API SF. das sind die zeitgenössischen vorgaben.

dass es da andere, neuere öle wie ein 10W60 gibt, die alles noch ein bisschen besser können, stell ich garnet in frage. fakt ist aber dass der andere weg richtung 0W oder 5W bei diesen motoren einfach der verkehrte ist.

bevor die ölhersteller auf den trichter "leichtlauföl" kamen, haben sogar sie selber gegen dünnere öle geworben - in einer uralt-AMS aus mitte der 70er ist ne schöne shell-anzeige - tenor: ein 10tkm gelaufenes 15W40 verhält sich wie ein 5W30 - wechseln sie daher jetzt zu shells langzeitstabilerem 15W40.

wie dem auch sei - ich hab die tage nun zum zweiten mal meinen mittlerweile 295tkm gelaufenen gutmann-motor in einen neuen alublock umsiedeln müssen. den letzten "neuen" block hat er 2001 aufgrund ner abgerissenen kopfschraube bekommen, seither bin ich die kiste mit teilweise dem allerbilligsten 15w40 gefahren - aufgrund leicht angegriffener schaftdichtungen hat der motor lange zeit immer seinen liter öl auf 1.ooo genommen, was sich erst durch ne komplette kopfüberholung geändert hat, seither braucht er quasi null öl.

jedenfalls hab ich die seit 2001 abgespulten 75tkm die folgende politik betrieben:

- 15W40,
- ein wenig zurückhaltung bis das öl warm ist
- feuer frei bei warmem öl - von zorniger landstrassenhatz bis hin zu vollgastrips in alle ecken der republik

jedenfalls hat der motor:

- null einlauf an den nocken
- keinerlei ölkohle
- ein exakt identisches tragbild auf den lagerschalen wie 2001.
- keinerlei ölverluste

das sagt mir zumindest mehr als alle technischen datenblätter zusammen :zwinker:
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Re: Öldruck am 205 GTI????

Beitrag von Aron » Do 06.03.08 17:56

Kris hat geschrieben: jedenfalls hat der motor:

- null einlauf an den nocken
- keinerlei ölkohle
- ein exakt identisches tragbild auf den lagerschalen wie 2001.
- keinerlei ölverluste

das sagt mir zumindest mehr als alle technischen datenblätter zusammen :zwinker:
Fraglich ist auch, wie war der Zustand bei den anderen Motoren, gleiche Materialqualität und genauso sache warm gefahren? Sicherlich wurden die Motoren damals auf diese Öle angepasst, weils zu der Entwicklung einfach kein 5w40 mit angehobenem HTHS Wert gab, praktisch denke ich fehlt da etwas der praktische Vergleich. Selber bin ich auch kein Fan von diesem dünnen LL Öl, wie es Peugeot neuerdings ind alle Motoren einfüllt, Lagerschaden kenne ich trotz 400Nm aus einem mittlerweise uralt 90er Jahre Holzhammerdiesel nicht (mittlerweile sind die 220000km auf meiner Xantiamaschine im 307 drauf).

Ich vertraue da schon auf Datenblätter, aber nicht z.B. auf 5w40 oder 10w40 mit Aussagen wie API E3 oder so, sondern nach stichhaltigen Aspekten beim HTHS Wert. Diese tollen Kürzel sind nur Augenwischerei, findet man einige Öle mit gleicher Spezifikation, welche im HTHS Wert trotzdem stark abweichen.

Sicherlich ist der XU Motor auch kein Motor, welcher so hoch gezüchtet wurde das er wie die neueren eine viel größere Literleistung hat, entsprechend müssen sich dann die Temperaturen und der Verschleiß in Grenzen halten, aber ich sag nur 300-400000km muss ein Motor bei mir selbst im getunten Zustand halten. Entsprechend prijeziere ich meine Erfahrungen auch auf andere Motoren, welche mit einem besseren Öl, als es damals gab unkaputtbar sein müssten. Und wie gesagt, von den dünnen LL Ölen mit abgesenkten HTHS Wert rate ich immer ab, daher gehe ich auch nach dem HTHS und da gibts bedeutend bessere Öle als 15w40. :augenroll: Sicherlich, wenns 15w40 ausreichend ist, wieso nicht, ich wollte ja nur den Einwurf machen und es gibt definitiv besseres. Auch in der 5w40 sparte (da schwankt der HTHS auch von 2,3-3,5.

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Re: Öldruck am 205 GTI????

Beitrag von torstoi » Sa 08.03.08 02:40

Wie gesagt, in meiner SR500 habe ich ein Castrol Racing Syntec 5W60 gefahren in meinem jugendlichen more-is-better Tatendrang.
Die Suppe lief mir zum Schaltsimmerring raus wie Wasser, vorher war's dicht.
Öl raus, Simmerring erneuert, 5W60 wieder rein. => Genauso undicht.
Das Ding ist nicht für 5W60 konstruiert worden, die Japaner haben das Mopped einem englischen Konstrukt motormässig zu fast 100% kopiert.
Einzige Abweichung war eine CDI Zündeinheit statt Unterbrecher und das Mopped selbst wurde optisch zeitgemäß moderner gestaltet. (Für 1978 !)
Motorkonzept orginal von 1936, ich habe die Daten des Vorbildes da.
Bohrung, Hub, Ventilgrößen, Ventilspiel, Vergasergröße & Art...alles dasselbe. Technischer Stand 1936.
Höchstgeschwindigkeit witzigerweise 1936 das angegeben was meine SR laut Tacho erreicht hat. 175km/h & nicht das was Yamaha für die SR500 offiziell angab.

Hab dann relativ bald eine SRX 6 gekauft, auch ein großer Einzylinder.
Anfangs wieder mit 5W60 gefahren, lief nicht aus, aber nach 20.000km auf der Uhr trockenes, mahlendes Rumpeln aus den Tiefen des Kubelgehäuses.
Kurbelwellenlager Schrott, noch vor der ersten Übergröße Kolben bei einem luftgekühltem Mopped. (!)
Soll Vollzynthetik in alte Kisten schütten wer mag, ich mach's nicht mehr. :-)

API ist übrigens keine dahergelaufene Marketingangabe, sondern eine Norm des American Petrol Institute die verlässliche Vergleichswerte über die Qualitäten eines Öls zuläßt.
In meinen Augen die verlässlichste Angabe überhaupt bei Ölen & Abweichungen nach unten von der angegebenen Norm kann sich kein Hersteller leisten.
Insoweit kaufe ich keine Marken mehr, sondern billige Angebote mit einer guten API Spezifikation.
Seither mehrere 100tsd Kilometer ohne das trockene Mahlen eines gefressenen Kurbelwellenlagers noch einmal vernommen zu haben.
;-)

Druckbeständigkeit alleine sagt eben nur etwas über die Druckbeständigkeit aus & könnte rein theoretisch die Fließfähigkeit von Eiswürfeln haben.
(Hat es sicher nicht, ist klar.)
Ich denke aber, ein Öl muß schon noch eine Reihe anderer Eigenschaften erfüllen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schmier%C3 ... sifikation

Nur meine Meinung, aber da soll jeder machen was er will...

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