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...denn mit dem 405 ist's so wie in alten Zeiten, als ich diverse 205 und 309 gefahren habe und mir diese nach meiner Anfangszeit mit Polo I und Golf I endlich spüren ließen, wofür ich eigentlich den Führerschein gemacht habe!

Hallo Leute,

ich bin Robert, 48 Jahre, komme aus Bemen und seit meinem Namenstag am 17.09.15 (ja, Zufall) bin ich zufriedener Besitzer eines 92er 405 Break mit dem 1.8 8-Ventiler mit 74 kW/101 PS und momentan 106 tkm auf dem Zähler. Ist schon ein Serie 2. Habe ihn mir gekauft, weil ich ein "neues" Alltagsauto brauche und der Firmenwagen bald Geschichte ist. Eigentlich sollte es was ganz Anderes werden.

Seit vielen Jahren bin ich Citroënfan und hatte nach den Peugeots, die mich an die französischen Automobile rangeführt hatten (danke an die 205!), einige Citroën Xantia (klasse Autos) und nebenher auch immer CX (und auch mal ein 406 Coupe). Zurzeit habe ich auch noch zwei, einen CX Prestige i.e. (NL-Import) und einen CX GTi Turbo 1 von '84, den ich aus Nizza geholt habe.

Der 405 Break stammt von einem leider schon verstorbenen Herrn, der als Meister in einem Peugeotautohaus hier im Umland tätig war und seinen 405 sichtlich sehr mochte und gepflegt hat. Unter den abgewetzten Kunstfellschonbezügen fand ich neuwertige Sitze. Klasse. Rost gibt es so gut wie keinen (bis auf eine durch die Türdichtung angerostete Scheuerstelle an einer hinteren Tür), was mich bei einem doch schon 23 Jahre alten Auto sehr wundert. Unten sieht er aus wie ein 3 Jahre alter Gebrauchter. Da haben die alten Citroën in Sachen Rost doch wesentlich mehr zu bieten! Zumindest die CX, die hier in Nordeuropa liefen. Daher habe ich aus Langeweile kürzlich den Motorraum meines 405 staubgesaugt...

Nach den üblichen Reviermarkierungsarbeiten wie u.a. Kerzenwechsel und Innenraum aussaugen mit Hilfe eines Pinsels bin ich ganz angetan vom Fahrwerk, dass mich sehr an den 205 erinnert. Das Ding bringt Spaß! Und er hat die Innenausstattung in Impala-Beige, die ich sehr mag. Kann das Grau und Schwarz nicht mehr sehen. Aber das ist Geschmackssache.

Ich empfand den 405 (wie auch den 205) schon seit der erste vom Band gerollt ist als stilistisch tollen Entwurf. Beim 205 fand ich das Heck besonders gelungen, überhaupt war der 205 grandios und passte wie ein Maßanzug. Ich fühlte mich nie eingezwängt und war erstaunt, wie klein der zeitgenössische 3er BMW innen im Vergleich zu ihm war. Irgendwie passte alles. Genau wie beim 309, von dem ich zwei nach den 205ern hatte. Er war der bessere 205 für mich wegen des Kofferraums, aber nicht Stylings. Bei meinem ersten 405 geht es mir nun ähnlich und es ist ganz kurios, dass ich den 405 dem neuen Fahrzeug vorziehe. Vielleicht ist es die Beschränkung auf das Essentielle, sofern man das so sehen will. Eigentlich Autofahren in seiner ursprünglichen Form. Ein großer Kofferraum (der auch mal Sperriges aufnehmen kann), ein Fahrwerk, das kein ESP braucht und mir das Gefühl vermittelt, selbst Auto zu fahren und ein schlichtes, dennoch elegantes und in meinen Augen absolut zeitloses Design wie beim 205.

Fazit: ich bin mir noch nicht klar darüber, ob ich ihn so benutzen werde, wie es gedacht ist. Eben als Alltagskiste. Eigentlich ist er mir dafür fast zu schade. Ich glaub', ich werde ihn demnächst mal Hohlraumversiegeln, auch wenn er verzinkt ist.

Gibt's hier noch mehr so Bekloppte wie mich, die den 405 richtig g...ut finden? Wie seid ihr auf den Geschmack gekommen? Vielleicht haben hier ja einige Lust auf ein bisschen 405-Talk.

Es grüßt

Robert

Rob405 hat geschrieben:...auch wenn er verzinkt ist.

urbane legende:-)
bei den ollen pugs iss nix verzinkt.

gruss und viel spass mit deiner limo

obelix

Hi,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Glückskauf. Der 405 ein sehr robustes Auto. Die einzige Schwachstelle ist die Hinterachskonstruktion. Die würde ich mir an Deiner Stelle gut ansehen, damit Du schon im Anfangsstadium die Achse mit neuen Lagern und Simmerringen noch retten kannst.
Ich muss allerings Obelix widersprechen. Auch mein '91iger 405 war zumindest teilweise verzinkt. An den typischen Stellen (Schweller, Radhäuser....) war auch nach 18 Jahren und über 500.000 km kein Rost zu sehen.

Gruß
Jens

moin,

guter mann - gutes auto

ich selber hatte vor dem 406 drei 405 break nacheinander, von 88 - 90 einen gr, 90 - 93 einen gri und von 93 - 96 einen sri, alle liefen ohne probleme bis zu 75 tkm.

er war seinerzeit eine echte alternative und hübsch anzusehen (ok, immer noch), die qualität stimmte zu der zeit bei peugeot noch.
und ich meine gelesen zu haben das "alle außenbleche verzinkt" sind, jedenfalls ist mir noch kein 405 mit rost untergekommen.

die beige innenfarbe ist natürlich geschmackssache, aber mal was anderes. und es stimmt schon, diese schwarzen kisten von heute sind innen alle gleich öde, wenn ich mal frauchens 308 aussaugen darf bekomme ich augenkrebs in der dunkelkammer, da braucht man ja eine grubenlampe e

bin mal gespannt auf bilder von dem voiture.

andreas

jens405 hat geschrieben:Ich muss allerings Obelix widersprechen. Auch mein '91iger 405 war zumindest teilweise verzinkt. An den typischen Stellen (Schweller, Radhäuser....) war auch nach 18 Jahren und über 500.000 km kein Rost zu sehen.

najaaaa...

das ist noch lange kein indiz für ne verzinkung:-)
maximal wurden damals verzinkte bleche verarbeitet. was dann zwangsläufig bedeutet, dss an den neuralgischen stellen (schweissstellen, bohrlöcher etc.) eben kein zink mehr ist. komplette karossen zu verzinken kam erst weitaus später. die rostvorsorge geschah damals durch kataphoresebäder. und je nach baujahr und herstellungsort war das mal besser und mal schlechter. gut zu beobachten an den verschiedenen baujahren am 205. 83/84 unterirdisch, bis mj 86 ne katastrophe, 87, 88, 89 recht gut, ab 90 gings wieder bergab.

beim 205 bestand ein TEIL der karosse im unterbodenbereich aus VOR der montage feuerverzinkten blechen. insofern ist es nicht ganz falsch, von verzinkter karosse zu sprechen. aber eben auch nicht ganz richtig. der rest des korrosionsschutzes kam -wie oben geschrieben - mit dem kataphoresebad und dem u-bootschutz i.v. mit partieller wachsbehandlung.

gruss

obelix

Hi,
ich will jetzt wirklich keinen Streit vom Zaun brechen, aber mein 405 war zumindest teilweise verzinkt. Ich gehe davon aus, dass dort elektrolytisch verzinkte Bleche an den rostgefährdeten Stellen verwendet worden sind. An der Heckklappe ist irgendwann einmal ein fingernagelgroßes Stück Lack abgeplatzt, darunter kam eine helle Blechoberfläche zum Vorschein. Die Stelle hat jahrelang keinen Rost angesetzt. Da die Heckklappe wohl kaum aus Alu hergestellt worden ist, sollte es wohl verzinktes Blech sein.
<<Klugscheißmodus an: Beim Punktschweißen von verzinkten Blechen schmilzt das Zink auf und bildet so durch den gebildeten "Zinkring" einen sehr guten Rostschutz für den Schweißpunkt an dem es sonst immer zuerst rostet. Außerdem wirkt das Zink auf der Oberfläche über mehrere cm als sogenannte Opferanode (elektrochemisch unedler als der darunterliegende Stahl) sodass auch Bohrungen an denen die Zinkschicht beschädigt worden ist durch das in der Nachbarschaft vorhandene Zink vor Rost geschützt sind. Das mit der Kataphorese war zu der Zeit schon ein alter Hut, sie wurde schon weit früher bei der Grundierung von komplizierten Bauteilen eingesetzt. Klugscheißmodus aus>>
PUG war zumindest zu der Zeit wesentlich fortschrittlicher in Sachen Korrosionschutz als z.B. VW und DB. Bei VW lief noch nach Jahren kiloweise Hohlraumschutz aus allen Ritzen, bei DB fielen irgendwann die Saccobretter ab, weil darunter kein Blech mehr war.
Um wieder zum Thema zu kommen: Der 405 war mein erster PUG, davor bin ich jahrelang Dieseldaimler gefahren. Kein Ölsaufen mehr, kein Zittern, ob der Bock noch anspringt, wenn es 'mal unter -15 °C kalt war. Er hat mich immer zuverlässig mit geringstem Pflegeaufwand von A nach B gebracht. Coole Kiste eben!

Gruß
Jens

'nabend die Herrschaften,

bin ganz erstaunt, gleich von Dreien Kommentare zu bekommen, klasse und danke!

Ja, der liebe Korrosionsschutz. Die Geschichte mit den verzinkten Blechen vor der Montage scheint mir am wahrscheinlichsten, immerhin ist nirgends (oder hab's noch nicht gefunden) von vollverzinkter Karosse die Rede. Ehrlich gesagt ist mir das aber auch völlig egal, Hauptsache nichts zu schweissen und keine Bläschen. Das ist ja das Hauptthema bei Fahrzeugen bis in die 80er wie beispielsweise dem CX. Die ganze Technik (auch die Hydropneumatik) ist dagegen relativ simpel in Schuss zu halten.


Nein, ich freue mich über den 405, der vor meiner Tür steht und besonders, weil mein Nachbar mir gestern erzählte, dass er seinen Ur-Mini von '96 gerade für 6.000 Euro schweissen lässt... Aber klar, der Mini ist Kult und mit dem 405 so gar nicht vergleichbar. Beim 405 ist doch jeder in ihm versenkte Euro mehr oder weniger weg, während beim Mini das eher eine Investition darstellt. Nun ja, vielleicht ändert sich das noch mal in einigen Jahren. Aber dass er jemals den Status des 205 erreicht, der es nun langsam und verdienterweise zum gefragten Youngtimer geschafft hat, ist vermutlich fraglich. Vielleicht noch der MI16 oder T16. Aber darum geht es mir auch gar nicht.

@ Jens
Danke für den Tipp mit der HA, hab davon schon mal kurz gelesen. Und auch, dass die Teile nicht leicht zu bekommen seien und Spezialwerkzeug erforderlich ist. Werde es mal im Auge behalten. Immerhin habe ich schon die Werkstatthandbücher hier liegen...

@ Andreas 406 D
Hatte bisher nur ein Auto, dass innen nicht grau oder schwarz war, sondern graublau. Früher gab's ja mal mehr Auswahl, z.B. ist der erste Espace in beige auch cool. Und nochmal CX: hatte mal einen, der hatte die seltene (ja, warum wohl? ;-) ) auberginefarbene Innenausstattung, sehr rar. War leider blechmäßig durch. Bild: http://bilder.citdoks.de/pics10/53b921443818353_800.jpg
Immerhin, jetzt habe ich wieder Beige und mir glatt noch ka.. ähm, schokobraune Fußmatten aus dem Peugeotzubehör gegönnt. War ein Rentnerauto und bleibt es auch. Vielleicht freut sich der alte Herr im Himmel darüber.

Beigebraune Bilder folgen, werde wohl in den nächsten Tagen mal ein paar Aufnahmen machen.



Was mich aber noch interessiert: gibt es hier Leute, die einen oder mehrere 405 hegen und pflegen und ggf. sogar seit vielen Jahren?

Bonne route,

Robert

Hi,
ich habe die Hinterachse seinerzeit vor der Garage instandgesetzt. Das einzige Problem ist das Ziehen der Drehstäbe, die sitzen eben schon seit über 20 Jahren an ihrem Platz. Ich habe es mit einem Vorschlaghammer geschafft, sie auszutreiben. Mit einem entsprechend großen Zughammer soll es komfortabler gehen. Da Dein Wagen von einem Peugeotkenner gefahren worden ist, gehe ich davon aus, dass dort mit Sicherheit schon einmal daran gearbeitet worden ist. Das einzige Spezialwerkzeug ist eine Lehre zum Fixieren des Längslenkers, wenn die Drehstäbe wieder montiert werden. Dieses Teil kann man sich aber mit ein wenig Geschick selbst bauen.

Gruß
Jens

Hallo Jens,

danke für die Tipps. Ich denke, ich werde die kompletten Achsen mal angehen. Da ich den 405 noch nicht so lange habe, hatte ich mir kürzlich erstmal die VA und Bremsen angesehen um herauszufinden, was für ein Hersteller da verbaut ist und wie die Gummilager, Achsmanschetten etc. aussehen. Gerissen ist da noch nichts an den Gummilagern, aber ausgehärtet und dadurch rissig/porös . Ich vermute doch, dass noch die ersten Lager drin sind. Sicher auch hinten.
Die Teile sind ja noch alle erhältlich, zumindest nach meinen Recherchen. Bei der HA soll es eher Probleme geben. Was ist denn davon schwer zu bekommen?

Ergibt sich die Anfertigung des Spezialwerkzeugs von dem du schriebst von allein wenn man hinsieht oder brauche ich dazu eine Vorlage?

Ja, so ein Zughammer ist nicht verkehrt. Das Teil braucht man doch auch für Erneurerung der Radlager, wenn ich mich nicht täusche. Vielleicht sollte ich die 70 Euro doch ausgeben, sind dann schon mehrere sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten. Evtl. hat aber auch ein Schrauberfreund von mir sowas.

Ach ja, ich möchte eine Anhängerkupplung nachrüsten. Hat der 405 II eigentlich eine Vorrüstung für den E-Satz verbaut? Beim Blinkermodul hinten sind ja noch Plätze frei. Ist das für den E-Satz ggf. vorgesehen? Falls du mir dazu was schreiben könntest, vielen Dank. Sonst weiss vielleicht jemand anderer hierzu auch etwas?

Und das Thema Kondensat durch die mangelhafte Kurbelgehäuseentlüftung beschäftigt mich auch. Hatte das damals beim 309 1.6 mit 75 PS (das ist wohl auch ein XU-Motor?). War ziemlich nervig, aber keine Katastrophe. Überlege deshalb, mir eine Motorvorwärmung von Defa zu gönnen. Nur diese Kabellegerei von der nächsten Steckdose zum Auto könnte mich abschrecken. Wenn ich wüsste, wie dieser Nachrüstsatz zur Schlauchbeheizung ausieht, könnte ich den nachbauen. Ist evtl. die einfachere und im Gebrauch bequemere Lösung.
Irgendwelche Tipps und Meinungen dazu? Oder auf einen wieder milden Winter wie 2014/15 hoffen? Notfalls kann ich bei starkem Frost auch ein anderes Auto nehmen.

Danke und viele Grüße.

Robert

Hi,
in Sachen Fixierlehre für die HA habe ich noch irgendwo eine Reparaturanleitung, wo sie beschrieben ist. Die Lehre wird anstatt des Stoßdämpfers eingesetzt.
Zur AHK kann ich Dir nichts sagen, hinter 64-Diesel-PS hängt man keinen Anhänger.
Eine andere Schwachstelle beim 405 sind die Domlager. Diese rotten fest und verhindern dann das eigenständige Geradeausstellen der Lenkung bei Kurvenfahren. Ziemlich unangenehme Sache. Wenn es beim Lenken knackt, solltest Du da nachschauen.
Der Tausch der Traggelenke ist hier schon beschrieben worden. Suche einfach nach meinem Benutzer. Alles andere an der VA ist Standard.
Wegen der Motorheizung schaue 'mal bei schwedischen Anbietern. Da gab es seinerzeit für viele Typen Wasserheizungen mit 230 V-Anschluss. Macht ja in Schweden auch Sinn.

Gruß
Jens