Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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lovigi2002
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Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von lovigi2002 » Mi 03.08.11 20:18

Hallo zusammen,

ich komm gerade vom TÜV und erhole mich so langsam von dem Schrecken. Sollte vielleicht erwähnen, dass ich erst nächstes Jahr zum TÜV muss und nur mal sehen wollte, was wirklich alles dran ist. Das meiste habe ich noch nie bemerkt.

1. Leuchtweitenregulierung ohne Funktion
Habe bis heute gedacht, dass die funktioniert. Denke nicht, dass das ein großes Problem sein wird - Stecker lose?

2. Rückfahrscheinwerfer ohne Funktion
Tja, jetzt fangen die Probleme langsam an. Ich weiß, dass die Birnen in den Rückleuchten funktionieren. Es kommt immer darauf an, wie ich denk Schalthebel nach hinten drücke, ob die Birnen brennen, oder nicht. Hat da jemand einen Tipp, wie ich das Problem in den Griff bekomme?

3. Nebelscheinwerfer Spiegel Korrosion
Mensch, die sind wirklich oxidiert. :D .. Kann man die Nebler aufmachen und den Rost weg machen, oder müssen neue Nebler her?

4. Betriebsbremse hinten viel zu Schwach
Ich habe hinten Trommelbremsen und kann mir nicht erklären, wie Feststellbremse völlig Ok ist und die Betriebsbremse erhebliche Mängel aufweißt. Müssen die Trommelbremsen neu?
Wenn ja, lohnt nicht der Umbau auf die XSI Scheibenbremsen?

5. Längsträger vorne links geknickt !!!
Mein 306 hatte mal einen Frontschaden, der repariert wurde. Dabei wurde der Längsträger vorne links so stark verformt, dass er durch die nächste HU durchfallen würde. Ist so was überhaupt reparabel? Wenn ja, lohnt sich sowas noch und wo krieg ich die benötigten Teile her?

Finde es echt Wahnsinn, dass meine Gurke vor genau einem Jahr ohne Mängel durch den TÜV gekommen ist und auch der verformte Längsträger nicht beanstandet wurde.

Wäre nett, wenn ihr mir ein bisschen bei meinen Problemen helfen würdet.

Habe jetzt natürlich noch ein Jahr zeit, die Mängel zu beheben.

Danke für eure Antworten.

Mit freundlichen Grüßen
Alex

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Gentsai
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von Gentsai » Mi 03.08.11 20:40

Moin,

das sind (bis auf vielleicht 2. und 3.) alles sicherheitsrelevante Sachen, und wichtig sind sowieso alle... deshalb ist es in Ordnung, dass der TÜV so genau nachguckt.

Ich probiere es mal :D

1. Es kann sein, dass der Drehregler kaputt ist oder dass die Motoren nicht in Ordnung sind, das muss man einfach mal durchmessen.

2. Da muss sicherlich der Schalter oben im Getriebe getauscht werden.

3. Nein, meistens löst sich durch die Oxidation die Oberfläche bzw. Beschichtung vom Reflektor und deshalb muss der Reflektor bzw. der ganze Scheinwerfer getäuscht werden.

4. Wahrscheinlich sind die Beläge abgefahren, es kann aber auch sein, dass die Bremskraft nicht richtig eingestellt ist. Ein Umbau auf Scheibenbremsen lohnt sich nicht.

5. Reparieren ist nicht möglich, tausch lieber das Teil und dann is gut ;)
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einblumentopf
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von einblumentopf » Mi 03.08.11 20:52

Kommt halt drauf an wegen allem fällst du nicht durch, nur wenn halt ein erheblicher Mangel dabei ist, musst du den Wagen binnen einem Monat ja noch mal vorstellen und da müssen auch alle geringen Mängel abgestellt werden. Wenn du nur geringe hast, musst du sie zwar eigentlich auch abstellen, aber das kontrolliert halt keiner und ehrlich gesagt interessiert es auch keinen. Fangen wir also mal an:

Leuchtweite ist (leider) in Deutschland seit einigen Jahren erheblicher Mangel. Zwar absolut dämlich, weil das Teil eh keiner benutzt und die meisten denen man bei der HU sagt: "Drehn sie mal an der Leuchtweitenreguliertung" müssen erst mal suchen wo das Ding überhaupt ist. Egal - Fakt is die muss gehen.

So ziemlich alle Leuchten sind erst mal geringer Mangel. Es sei denn es sind mehrere der selben Funktion. Sprich gehen beide Abblendlichter net is das erheblich. Geht kein Bremslicht ist das erheblich. Geht eins nicht ist das gering. Beim Rückfahrscheinwerfer bin ich mir nicht sicher. Wenn der eine der einzige ist, kann es auch erheblich sein. Kaputt ist denke ich der Getriebeschalter für das Licht.

Bremse brauchen wir nicht zu diskutieren. Der Prüfstand schaltet selbstständig ab und überträgt im Normalfall die Werte automatisch. Sollte die Abbremsung in Bezug aufs Fahrzeuggewicht nicht ausreichen, setzt der Computer von allein den erheblichen Mangel, da hat der Prüfer auch keine Chance und ich kenne auch keinen der sich dort auf Spielchen einlässt. Sollte da die interne Nachkontrolle von der Aufsichtsbehörde oder QM ne Nachkontrolle machen, ist er seine Stempel los. Es geht zwar die Werte zu ändern (zumindest bei der DEKRA) aber das macht eigentlich keiner, es sei denn es geht um 1% oder so. Egal was also dran ist, das musst du machen und vorher brauchst du gar nicht erst hin fahren weil dann bist du gleich durchgefallen und darfst alle Mängel abstellen.

Die Korrosion im Nebler is Kikifax. Wird bei der HU wohl keiner beanstanden. Wenn doch würde ich es drauf ankommen lassen. Eigentlich kann das nur ein Hinweis sein, nicht mal ein geringer Mangel - zumindest wenn die Funktion nicht beeinträchtigt ist.

Längsträger ist interessant. Kommt wohl auf die Laune an. Kann gar nix sein, ein Hinweis (um sich als Prüfer abzusichern), kann aber auch gering oder sogar erheblich sein. Ist halt dumm wenn du deswegen wegen erheblich durchfällst, dann hast du nicht nur den hinzubiegen, sondern auch alle anderen Mängel.

mfg

pb306
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von pb306 » Mi 03.08.11 21:43

also wenn die betriebsbremse hinten zu schwach ist, die feststellbremse aber funktioniert, is das dann nicht nen deutlicher hinweis darauf das mit dem bremkraftverteiler was nich passt?

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lovigi2002
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von lovigi2002 » Do 04.08.11 14:29

Hey,

danke für eure Antworten.

Habe mir heute noch mal alles durch den Kopf gehen lassen auch in meiner Werkstatt mal nach gefragt.

Das mit den Neblern ist wirklich kein Problem. Der TÜV meckert ja nicht, wenn man keine hat. Ich werde also, wenn ich nächstes Jahr dahin muss, einfach 'n schwarzes Klebeband drüber kleben und gut ist. Wobei die Nebler ja auch nicht die Welt kosten.

Das mit der komischen Bremskraft soll wirklich an diesen Bremskraftverteiler liegen. Ein Arbeitskollege, der mal bei Peugeot gearbeitet hat, meinte, dass ich den mal ausbauen, mit Kontaktspray einsprühen und mal gegen klopfen soll. Dann sollte das der wieder ordentlich arbeiten.

Wegen dem Rücklicht brauche ich mir keine sorgen machen, hab ich mir sagen lassen, da hätte wohl der Schalter am Getriebe nan wackler. Der wird wohl nicht die Welt kosten.

Der geknickte Längsträger: Habe den Chef meiner Werkstatt mal gefragt. Der meinte, dass liegt immer an dem jeweiligen TÜV-Prüfer. Ich soll ich damit jetzt nicht verrückt machen und wenn der Wagen zum TÜV muss, mich bei ihm melden. - Das klingt ja viel versprechend, nicht wahr - :)

- Alex

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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von AdrianoNo1 » Do 04.08.11 15:05

Das mit den Neblern geht nicht so einfach.
Ich habe mal gehört, dass Teile die (vom Werk aus) verbaut sind, auch funktionieren MÜSSEN.
Bei einem Kumpel hat der Tüv auch Probleme gemacht, weil sein Seitenblinker (im Kotflügel) nicht ging. Bei mir gab es jedoch keine Probleme, weil ich halt keine Seitenblinker habe.

MfG
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von pug 205 » Do 04.08.11 15:23

Das mit den neblern ist so net korrekt, alles was angebaut ist muss funken.
Hatte beim TÜV Probleme mit dem Heckscheibenwischer, sag ich zu ihm ich hab dat Ding noch nie benutzt.
Saht er alles was angebaut ist muss funken. Punkt
Ich also wenn der Wischer ausgebaut ist ist es kein Mangel?
Er was nicht da ist ist nicht da.
Ich knarrenkasten auf Wischer inkl Motor raus= kein Mangel.
Gut hauptscheinwerfer oda so kannst natürlich net so abbauen, aber zb. Nebler, heckwischer usw ab un fertich.
In dem Sinne
Mfg

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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von freeeak » Do 04.08.11 17:53

nebler kannst auch komplett abkleben...geht auch.

zur schwachen betriebsbremse hinten:
entweder wirklich der gammlige regler der eigentlich bei so gut wie allen 306ern fest ist oder aber die radbremszylinder undicht.
würd mir da n neuen regler rauslassen und die trommel mal aufmachen und checken ob die zylinder noch dicht sind.wenn nicht dann solltest gleich n komplettes kit verbauen. die sind nich wesentlich teurer wie einzelteile.
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von InformatiX » Do 04.08.11 17:56

ich würd den regler mal bissl einsprühen und mehrfach hin und herbewegen und wieder gangbar machen..erst wenn das nicht fruchtet, lohnt ein austausch..
beim rückwärsgangschalter hast evlt. gammel in dem schalter der aufm getriebe sitzt.. würd das mal kontrollieren, den stecker säubern und sowas.

grüße
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Re: Warum muss der TÜV eigentlich so hart sein..!?

Beitrag von lovigi2002 » Do 06.10.11 19:52

Hey,

muss das leidige Thema mal wieder aufgreifen...

Wollte langsam mal meine Mängel beseitigen und bei der Leuchtweitenregulierung anfangen.

Habe mir dann einen neuen Schalter besorgt, diesen gerade eingebaut und siehe da - die Lampen rühren sich immer noch keinen mm.
Das Problem ist aber, dass Sie viel zu hoch stehen. Ich leuchte immer in Baumkronen oder in Wohnzimmerfenster im 1. Stock ..

Ist es realistisch, dass beide Motoren auf einmal kaputt gehen, oder kann es auch eine Sicherung sein?

Danke für Antworten.

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